Appen-musiziert-Initiator kritisiert unwürdige Diskussion. Kreispräsident will an Praxis festhalten

Kreis Pinneberg. Rolf Heidenberger, Initiator von „Appen musiziert“, wird seine Ehrennadel in Gold, die ihm Kreispräsident Burkhard E. Tiemann verliehen hat, zurückgeben. Er halte die öffentliche Diskussion, ob diese Ehrung rechtmäßig war, für „peinlich und unwürdig, weil die rücksichtlose Kleinkrämerei auf dem Rücken des Ehrenamtes ausgetragen wird.“ Darum werde er Nadel und Urkunde an den Kreis zurückschicken, zumal sie „keinen ideellen Wert besitzt“. Tiemann will aber an seiner Vergabe-Praxis festhalten, kündigt er an. Er widerspricht der Kreisverwaltung, dass nur ein gewähltes Gremium wie der Kreistag oder der Ältestenrat solche Ehrenzeichen an verdiente Bürger verleihen dürften. „Das ist Sache des Kreispräsidenten. Ich muss mich nur mit dem Landrat abstimmen, und ich habe es mit ihm abgestimmt.“

In der Antwort auf Anfragen zum Ehrennadel-Fall von SPD-Fraktionschef Hannes Birke hatte Landrat Oliver Stolz das Gegenteil ausgesagt. Zwar könne der Kreispräsident nach eigenem Ermessen bestimmte Personen ehren und würdigen. „Die Verleihung einer Ehrengabe oder eines Ehrenzeichens des Kreises“ sei aber ausschließlich Sache der gewählten Vertreter. Tiemann habe dem Landrat angekündigt, dass er Anstecknadeln übereichen würde. Eine Absprache, dass dies Ehrennadeln sein sollten, gab es nicht. „Die Bestellung der Nadeln wurde durch das Büro des Kreispräsidenten auf dessen Anweisung hin vorgenommen.“

Heidenberger, der als einziger die goldene Tiemann-Nadel erhielt, ärgert sich nicht über den Kreispräsidenten. „Diejenigen, die mich ausgezeichnet haben, handelten in bester Absicht.“ Es sei die öffentliche Diskussion, die diese Ehrung herabgewürdigt habe. Tiemann will aber weitermachen. „Drei Personen stehen schon fest, die als nächstes von mir die Ehrennadel erhalten werden.“ Künftig wolle er sich dabei mit seinen Stellvertretern abstimmen.