Wer derzeit aktiv Schenefelds Kommunalpolitik mitverfolgt, braucht wirklich ein starkes Nervenkostüm.

Es ist entsetzlich anzusehen und vor allem auch anzuhören, welche Dimensionen der Zwist um die richtige Bespielung des Forums angenommen hat. Bei der völlig aus den Fugen geratenen Sondersitzung der Schenefelder Ratsversammlung zeigte sich in aller Deutlichkeit, dass dieser politische Streit sich nicht mit der Zeit von allein in Staub auflösen wird. Ganz im Gegenteil. Es steht zu befürchten, dass die Kommunalpolitik sich weiterhin selbst zerlegt und das Image der Stadt einen kräftigen Schaden nimmt.

Diese Ratssitzung hat noch etwas anderes gezeigt: Es gibt Streitthemen, wie den um die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans und den von einer Bürgerinitiative geforderten Erhalt des Schenefelder Grüns, die am Ende einvernehmlich gelöst werden konnten. Wie das geklappt hat? Letztlich hat die Zeit eine Rolle gespielt, aber auch der Dialog. Bürgermeisterin Christiane Küchenhof setzte dabei auf Hilfe von außen. Ein neutraler Vermittler, der alle an einen Tisch holt, den Konflikt hinter verschlossenen Türen löst, ist vielleicht die letzte Rettung für den Schenefelder Frieden.