Machen Computerspiele süchtig? Oder ist es ganz einfach, darauf zu verzichten? Ein Schüler wagt den Selbstversuch

Computerspiele faszinieren viele Jugendliche – aber machen sie, wie es oft zu hören ist, auch süchtig? Um das herauszufinden, haben wir zunächst einen Selbstversuch gestartet. Außerdem haben wir uns überlegt, welche Spiele wohl den höchsten Suchtfaktor haben, und ob Gaming insgesamt eher positive oder negative Folgen hat.

Los ging es mit dem Selbstversuch. Der bestand darin, eine Woche vom 19. bis zum 26. November 2013 ohne Spielkonsolen zu leben, also keine Games zu spielen. Direkt nach der Schule begann das Experiment. Nach dem Mittagsessen fuhr ich, Jonas, also nicht meinen Laptop hoch, sondern machte gleich Hausaufgaben. Das war nicht so schön , weil ich mir vor Kurzem das Spiel „Batman: Arkham City" gekauft hatte.

Auch als ich später in der Woche auf den Bus wartete, konnte ich nicht auf meinem Smartphone spielen, was ein sehr starker Punkt gegen ein Leben ohne Computerspiele ist. Meistens war die Zeit ohne Gaming sehr langweilig. Da ich unter anderem auf meinen Laptop verzichten musste, las ich aber viel mehr Bücher, machte viel mehr Hausaufgaben und schlief abends auch viel früher ein. Nach drei Tagen gewöhnte ich mich allmählich daran und wollte nicht mehr andauernd spielen, wenn ich gerade nichts zu tun hatte. Nach sieben Tagen war es dann so weit: Ich durfte wieder spielen. Obwohl der Versuch am Ende nicht so schlimm war, war ich doch froh, wieder „Batman“ zu spielen.

Mein Fazit ist: Da Games einen großen Spaßfaktor für mich haben, ist es unwahrscheinlich, dass ich jetzt für immer auf Games verzichten werde. Aber ich werde die Zeit, die ich mit dem Spielen verbringe, etwas regulieren, weil ich die Zeit zum Beispiel fürs Lernen gebrauchen kann.

Jugendliche spielen heutzutage immer mehr Computerspiele, aber welche Spiele machen am stärksten süchtig? Spiele, die süchtig machen, sind häufig „Open-World“-Spiele wie zum Beispiel „Grand Theft Auto" und „Assasins Creed“, bei denen man nach einer Handlung auf einer Karte immer weiter herumlaufen kann und auch außerhalb der Handlung viele Sachen in der Welt entdecken kann.

Die sogenannten „No Ending“-Spiele, zu denen zum Beispiel das Fußballspiel „Fifa“ zählt, können süchtig machen, weil es speziell bei „Fifa“ kein richtiges Ziel gibt. Man startet eine Karriere als Trainer bei einem Verein seiner Wahl, kann allerdings auch außerhalb der Karriere mit einem beliebigen Team Partien austragen. Onlinespiele, wie „League of Legends" und „Minecraft“ haben auch einen hohen Suchtfaktor, weil man mit seinen Freunden zusammen spielen kann und sich dadurch nebenbei noch über Skype unterhalten kann. Spiele, die nicht süchtig machen, sind solche, bei denen man früh ein Ziel erreicht, aber dann schnell die Spiellust verliert.

Die Folgen des Gamings sind größtenteils negativ, aber es gibt auch gute Seiten. Man wird zwar schnell süchtig, weil die Spiele immer vielfältiger werden, also die Spielwelt immer größer wird und es immer mehr Angebote an „Endlos“- und Onlinespielen gibt. Aber Gaming unterhält auch und wenn nicht zu viel gespielt wird, sondern nur eine Stunde am Tag oder nur am Wochenende, dann finden wir, dass Gaming nichts Schlimmes ist. Einige vereinsamen vielleicht dabei, aber man kann ja mit anderen Spielern kommunizieren. Allerdings ist das auch ein negativer Punkt, denn man trifft man sich nicht mehr so oft mit Freunden wie früher.

Manche Jugendliche haben auch Streit mit ihren Eltern, die das meistens nicht so gut finden. Sie meinen, dass nicht genug Zeit für die Hausaufgaben bleibt. Außerdem sind Spielsüchtige in einer eigenen Welt und man bewegt sich nicht mehr so viel. Als Fazit würden wir sagen, dass Gaming zwar „gefährlich“ ist, aber trotzdem Spaß macht.