Richtfest für den Erweiterungsbau in Tornesch-Ahrenlohe. Wenn der Winter mitspielt, ist in sechs Monaten Eröffnung

Tornesch. Was die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale angeht, bewies der Kreis Mut: Das Richtfest für den acht Millionen Euro teuren ersten Bauabschnitt setzten die Verantwortlichen für Freitag, den 13. an. Und der Verlauf der Veranstaltung gab den Organisatoren Recht: 150 Gäste kamen, Pannen oder Missgeschicke blieben aus. Gleiches gilt auch bisher für den Bau in Tornesch-Ahrenlohe, der in rekordverdächtiger Geschwindigkeit seiner Fertigstellung entgegen geht.

„Wenn uns Petrus im Januar nicht noch einen Haufen Schnee auf die Baustelle schmeißt, sind wir in einem halben Jahr durch“, so Kreiswehrführer Bernd Affeldt. Der Feuerwehrchef bedankte sich bei den Kreispolitikern, dass sie ohne Murren die Investition genehmigt und die Verantwortlichen der Feuerwehr von Anfang an in die Planungen einbezogen hatten.

„Der Bau ist nicht ganz billig. Und in Zeiten von Finanzkrisen und Phasen der Haushaltskonsolidierung ist es für uns nicht ganz einfach, das Geld bereitzustellen“, betonte Landrat Oliver Stolz. Er wies darauf hin, dass der Kreis laut Brandschutzgesetz zum Bau und Betrieb einer Kreisfeuerwehrzentrale verpflichtet sei.

„Und wir sind auch verpflichtet, die Einrichtungen immer auf den neuesten Stand zu bringen, was die Ausstattung und die Technik angeht.“ Laut Stolz sind die Anforderungen an den Löschzug Gefahrgut der Feuerwehr stetig gestiegen. Es sei daher dringend geboten, die teuren Einsatzfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände vernünftig unterzubringen.

In der Vergangenheit standen Fahrzeuge und Geräte mangels Hallenkapazitäten draußen, waren Wind und Wetter ausgesetzt. Die Schutzanzüge des Löschzuges Gefahrgut und ihre Ausrüstung wie Messgeräte, Pumpen, Atemschutz oder Duschzelte befanden sich nicht in einem zentralen Lager, sondern waren quer über das Gelände verstreut. Es fehlten gesetzlich vorgeschriebene Räume für gefährliche Stoffe. Selbst die saubere Kleidung konnte nicht von kontaminierter getrennt aufbewahrt werden. Außerdem waren die Werkstätten viel zu klein, auch Sozial- und Büroräume fehlten.

Anfang 2011 kaufte der Kreis für 1,2Millionen Euro ein 24.000 Quadratmeter großes, an die bisherige Kreisfeuerwehrzentrale angrenzendes Areal. Im Herbst 2011 entschieden die Politiker, die dringend notwendige Erweiterung angesichts der finanziellen Situation des Kreises in zwei Bauabschnitte aufzuteilen. Am 14. März erfolgte der erste Spatenstich für den 8,1 Millionen Euro teuren ersten Bauabschnitt. Er beinhaltet eine 1400 Quadratmeter große Fahrzeughalle mit 17 Stellplätzen für den Löschzug Gefahrgut sowie eine Waschhalle, ein Gefahrgutlager und Lagermöglichkeiten für Einsatzgerät auf Schwerlastregalen. Der zweite Bauabschnitt für 4,9 Millionen Euro umfasst die Werkstätten für Fahrzeuge, Schläuche, Atemschutz- und Funkgeräte, Aufenthalts- und Schulungsräume des Gefahrgutzuges sowie die dazugehörigen Büros und Nebenräume.

Baustart wird voraussichtlich 2015 sein. Zum Gesamtprojekt gehören auch 100 Stellplätze für Einsatzkräfte, 20 Besucherparkplätze, acht Stellflächen für Großfahrzeuge sowie ein Löschteich und ein großer Übungsplatz.

Dass bei dem Millionenprojekt doch nicht alles glattgelaufen ist, verdeutlichte Helmuth Kruse von den Grünen, der Vorsitzender des Kreis-Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung ist. „Die Planungs- und Finanzierungsgespräche verliefen anfangs doch eher holprig.“ So habe es von Planungsbeginn bis zum ersten Spatenstich sechs Jahre gedauert.