Arme Autofahrer. In Zeiten knapper Kassen gehören sie zusammen mit Hundebesitzern, Bücherwürmern und Kulturfreunden zu den bedrohten Arten.

So auch in Wedel. Um die eingebrochenen Gewerbesteuereinnahmen zu kompensieren, greift die Stadt auf die Liebhaber von Karossen zurück. Zwar zahlen die ihre Kfz-Steuern, und auch an der Zapfsäule fließt ein Teil des Kaufpreises an den Staat. Trotzdem sollen sie immer häufiger fürs Parken auf öffentlichem Grund zahlen. Das Problem: Unter dem Deckmantel der Verkehrslenkung geht’s dem Pkw-Fahrer ans Portemonnaie. Mit sinnvoller Verkehrspolitik hat die geplante Gebühr in Wedel aber so gar nichts zu tun.

Die Rolandstadt hat kein Parkplatzproblem in ihrer Innenstadt wie Hamburg. In der Bahnhofstraße läuft es ganz gesittet ab. Es finden sich fast immer Abstellmöglichkeiten, der Verkehr fließt. Wollte man Dauerparkern Einhalt gebieten, würden Gebühren nach zwei Stunden Parken Sinn machen. Ab der ersten Minute Geld zu verlangen, ist eine reine Geldbeschaffungsmaßnahme. Anders liegt der Fall an der Elbe. Was sich im Sommer dort abspielt, bedarf dringender Lenkung. Trotzdem sind Gebühren und Schranken am Bahnhof und in der Einkaufsstraße geplant, an der Elbe dagegen bislang nicht. Der Autofahrer als Dukatenesel? Für so dumm sollte man Autofahrer nicht halten. Aus diesem Konzept wird nichts werden.