Die Geldmarktbranche ist eine sehr sensible geworden. Vorbei die Zeiten, als die Banker vor Wachstum und Größe kaum laufen konnten.

Dieses Selbstbewusstsein ist Ernüchterung gewichen. So manche Sparkasse hat sich erheblich verhoben und muss nun kleinere Brötchen backen.

Da sind die oft belächelten Volksbanken heute besser davor, wenn man ihre Geschäftsberichte der letzten Jahre betrachtet. Während andere Geldinstitute stagnieren oder gar schrumpfen, wächst ihr Geschäft stetig weiter. Das hat natürlich in erster Linie mit ihrem Geschäftsmodell zu tun. In Zeiten von Euro- und Finanzmarktkrise vertrauen die Menschen ihr Geld lieber einer Bank an, die vor der Haustür ihre Geschäfte macht und ihren Mitgliedern gehört. Das zeigt sich jetzt wieder bei der Jahresbilanz der Volks- und Raiffeisenbanken der Region Pinneberg für das laufende Jahr. Spareinlagen und Kredite wachsen kräftig.

Dieser Vertrauensvorschuss, von dem die Volksbanken profitieren, ist ihr Pfund, mit dem sie wuchern können. Ihre Kundschaft gibt der sicheren Anlage den Vorzug vor riskanten Geldgeschäften. Wer dagegen auf Wertpapiere und Aktienhandel setzt, wählt eher eine global agierende Finanzstruktur. Darum sollten sich die Volksbanker nicht darüber wundern, dass der Wertpapierhandel stark zurückgeht. Das ist nicht ihr Metier. Ihre Aufgabe ist die Geldversorgung der Region mit einem flächendeckenden Filialangebot. Diesen Trumpf sollten sie nicht aus der Hand geben.