Bilanzsumme der fünf Banken steigt auf 2,3 Milliarden Euro. Nach der Fusion die meisten Filialen

Kreis Segeberg. Den fünf Genossenschaftsbanken Norderstedter Bank, VR Bank Pinneberg, Volksbank Elmshorn, Raiffeisenbank Elbmarsch und Kaltenkirchener Bank, die eine Arbeitsgemeinschaft bilden, geht es wirtschaftlich gut. „Wir sind sehr zufrieden mit der positiven Entwicklung in diesem Jahr“, sagte ihr Sprecher Reiner Schomacker während einer Bilanz-Pressekonferenz.

Fast alle Geschäftsbereiche seien im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Ob Bilanzsumme (2,3 Milliarden, plus 3,9 Prozent), Kundeneinlagen (1,8 Milliarden, plus 6,3 Prozent), Kredite (1,3 Milliarden, plus 9 Prozent) oder Mitgliederzahl (50.697, plus 2,3 Prozent) – „wir sind stolz, dass wir kontinuierlich wachsen“, sagte Schomacker. Lediglich die Zahl der Konten sei mit 233.000 leicht rückläufig.

Auch bei der Zahl der Geschäftsstellen übernimmt das Führungs-Duo dieses Quintetts – die Volksbank Elmshorn und die VR Bank Pinneberg, die zum 1. Januar fusionieren – erstmals die Marktführerschaft. Mit 21 Filialen wird diese neue Volksbank Pinneberg-Elmshorn (1,7 Milliarden Euro Bilanzsumme) das Kreditinstitut mit der größten Verbreitungsdichte im Kreis Pinneberg sein. Und zwar vor der Sparkasse Südholstein, die bis Januar 2014 sieben ihrer 21 Zweigstellen im Kreis Pinneberg schließen will. Im Kreis Segeberg wird mit Hartenholm nur ein Standort abgebaut. Mit der Raiffeisenbank Elbmarsch liegt die Volksbank-Gruppe dann mit 25 Geschäftsstellen gleichauf mit der Sparkassenfamilie (Südholstein, Elmshorn und Wedel).

528 Mitarbeiter beschäftigt die Gruppe, davon 60 Auszubildende

Daran soll sich nach Aussage der Vorstandsmitglieder Uwe Augustin (VR Bank Pinneberg) und Stefan Witt (Volksbank Elmshorn) zunächst auch nichts ändern. Ohnehin gebe es nur in Quickborn, wo zwei Filialen 300 Meter voneinander entfernt liegen, Überschneidungen. Auch die Arbeitsgemeinschaft der dann vier Volksbanken in den beiden Landkreisen solle fortgeführt werden.

528 Mitarbeiter beschäftigt diese Gruppe zurzeit, davon 60 Auszubildende. Das sind zwei weniger als vor einem Jahr. Dabei würden die Aufgabenfelder der Bankkaufleute weiter zunehmen. Als Beispiel nannte Schomacker die gesetzlich vorgeschriebene intensivere Beratung der Kunden vor Abschluss von Wertpapiergeschäften. Gleichwohl sei dieser Bereich rückläufig. So seien die monatlichen Kauf- und Verkaufsaufträge innerhalb eines Jahres um ein Viertel auf unter 10.000 zurückgegangen. „Das ist der allgemeinen Verunsicherung aufgrund der Finanzmarktkrise geschuldet“, sagt Schomacker. „Aber das ist eine bedenkliche Entwicklung. Die Kunden sind zu immer weniger Risiken bereit.“ Dabei sei seit der Krise nichts so sehr gewachsen wie die Aktien, wie auch der Dax-Höchststand von knapp 9000 Punkten zurzeit zeige.

Noch eine zweite Entwicklung sei schwierig. Wegen der extrem niedrigen Zinsen würde das Geld nur noch kurzfristig angelegt, jeder zweite Euro sogar als Tagesgeld. Kredite dagegen könnten nicht langfristig genug sein. „Aber diese Risiko-Situation ist für uns sehr gut beherrschbar. Die Ertragslage ist gut“, bilanzierte Schomacker.