Eine Schuldenbremse soll die Tornescher Verwaltung verpasst bekommen.

Die Schulden sollen, so die FDP, abgebaut, die Steuern niedrig gehalten werden. Alles andere sei bürger- und auch wirtschaftsfeindlich, so FDP-Ratsherr Frank Schöndienst. Im Grunde hat die FDP recht, wenn sie sagt, dass eine Kommune nicht über ihre Verhältnisse leben sollte.

Die Sache hat aber einen Haken, nämlich den, dass der Vorschlag ausgerechnet von der FDP kommt. Die hat, als jahrelange Stütze der CDU im Stadtrat, diverse Bauprojekte, von Kindertagesstätten über Neubauviertel bis Gewerbegebiete, mit denen sich Tornesch schmückt, mit auf den Weg gebracht und den Haushalt hierfür ausgereizt. Kreditaufnahmen wurden der Verwaltung erlaubt, der Haushalt verabschiedet. Nun das Zurückrudern, als habe man dies alles nie gewollt. Nun könnte zur Ehrenrettung gesagt werden: Lieber späte als keine Einsicht. Doch selbst dann muss sich die FDP Kritik gefallen lassen. Denn der Plattitüde „Keine weiteren Schulden!“ hätte Substanzielles beigefügt werden müssen. Wie soll der Schuldenabbau erfolgen, wo muss die Stadt künftig kürzer treten? Welche rechtlichen Probleme gilt es zu beachten?

Wer fordert, muss aufzeigen, wie es besser gehen kann. Das haben die Liberalen aber glatt vergessen. Und so kam es zu der Bauchlandung, die die FDP im Finanzausschuss hingelegt hat. Immerhin: Die Partei hat dazugelernt und will nun ein fundiertes Papier erarbeiten. Vielleicht wird am Ende ja doch noch alles gut.