Die Hochzeit von Uetersen und Tornesch findet vorerst nicht statt. Dass es so gekommen ist, dafür gibt es viele Gründe, insbesondere organisatorische. Entscheidend war aber, dass Egoismus, Geld- und Machtfragen das Projekt torpedierten. Wer buttert den anderen unter? Wer muss die Zeche zahlen? Wer hat die Finanzmacht?

Tornesch wollte nicht „Zahlmeister von Uetersen“ sein. Die Tornescher SPD hat daher gegen die Fusion gewettert, was das Zeug hält. Doch den Genossen hätte der Wind aus den Segeln genommen werden können, wenn die Tornescher CDU nicht vor der Kommunalwahl tief geschlafen hätte. Die Christdemokraten hätten in ihrer Legislaturperiode die Steuern auf das Niveau von Uetersen heben und damit den Kritikern prompt ihr gewichtigstes Argument nehmen können. Eine Hochzeit auf gleicher Finanzbasis, das hätte sicher andere Ergebnisse gebracht. So ist, wie Bürgermeister Roland Krügel richtig urteilt, eine Chance vertan worden.

Ruhe wird damit nicht einkehren, denn die Uetersener CDU möchte die Arbeit mit der Stadt Tornesch intensivieren und Synergien nutzen. Die Genossen sind aber skeptisch. Die nächsten Konflikte, sie bahnen sich an. Wirtschaft, Infrastruktur, Schulträgerschaften – es gibt vieles, was beide Städte gemeinsam angehen müssen. Es wird Zeit, dass sie sich endlich zusammenraufen. Wenn nicht, kann die Zukunft alles andere als rosig für beide Städte werden.