Eine Glosse von Rainer Burmeister

Am Sonntag wird nun wieder ein neuer Bundestag gewählt. Der Wahlkampf verlief eher schleppend-schnarchig bis langweilig. Selbst auf lokaler Basis wurde mehr rumgeschlafft als gestritten.

Kandidat Ernst Dieter Rossmann (SPD) erweckte vor Jungwählern den Eindruck, dass er schlafe, selbst wenn er spricht, und Kontrahent Ole Schröder (CDU) daddelte lieber auf seinem iPhone oder Ei-sonst-was herum, statt aufzupassen.

Kein Wunder, dass sogar die Spitzenkandidaten mangels kontroverser Themen schon anfangen, ihr Privatleben auszubreiten. Doch weder die Kanzlerin noch der Herausforderer können mit dem Unterhaltungswert von C-Promis wie Raffa, Sylvie und Sabia mithalten.

Es wird also höchste Zeit, den Wählern das Wählen wieder schmackhaft zu machen. Wie wäre es denn mit ein paar Snacks und Getränken beim Wahl-Brunch am Sonntagvormittag? Schließlich werden die Räume, in denen abgestimmt wird, auch als Wahl-„Lokal“ bezeichnet. Ein bisschen Showtime mit Cheerleader-Girls am Eingang könnte wohl auch so manchen Wahlmuffel hinterm Ofen hervorlocken. Im Wahl-Kabäuschen sollten Handys bereitliegen, um im Zweifel mit dem Telefonjoker Kontakt aufzunehmen zu können.

Ich glaube allerdings, es ist bereits zu spät für solche Reformen. Und das ist auch gut so. Gehen Sie lieber wählen! Denn eine zweite Chance, wie im TV-Quiz, gibt es nicht.