Das Baugebiet Neue Mitte ist erschlossen: Die ersten 44 Einfamilienhäuser werden demnächst errichtet

Hasloh. Die Erschließungsarbeiten sind beendet. Jetzt kann in Haslohs neuer Ortsmitte angefangen werden zu bauen. Im ersten Bauabschnitt sollen zwischen AKN-Bahnhof, Schule, Sportplatz, Mittelweg und Kirschenallee 44 Einfamilienhäuser entstehen. 31 Kaufverträge sind unterschrieben, so dass die Gemeinde in den nächsten Tagen gut 3,6 Millionen Euro auf ihrem Konto einnehmen wird. Denn die Grundstückskäufer stehen in den Startlöchern, wie Claudia und Thomas Jankowski: „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen zu bauen, am liebsten in den nächsten zwei Wochen.“

Entsprechend groß ist die Aufbruchsstimmung in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde, die hier mitten im Ort ausreichend Platz für 260 junge Familien schafft. Hinzu kommt ein neuer Kindergarten mit 80 Plätzen. Die Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh plant zudem eine neue Kirche mit Pastorat und Gemeindezentrum, der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein möchte Gemeindezentrum sowie eine Altenbetreute Wohnanlage für 45 Senioren bauen. Außerdem wird zurzeit der gesamte Ort mit Glasfaserkabeln ausgerüstet, der allen Bürgern das schnelle Internet verspricht. „Wir haben im Moment außerordentlich viele Projekte laufen“, sagte Bürgermeister Bernhard Brummund bei einer kleiner Feierstunde mitten im Neubaugebiet. „Das ist das größte Vorhaben, das jemals in Hasloh realisiert wurde.“

Allerdings haben die Erschließungsarbeiten im heißen und trockenen Sommer offenbar viele Anwohner auf eine Geduldsprobe gestellt, sagte Brummund. So habe die Hitzewelle im Juli für erheblichen Staubbelastungen gesorgt. „Das hat zu beträchtlichen Belastungen für die Anlieger geführt“, sagte Brummund und entschuldigte sich dafür, dass die Informationspolitik der Gemeinde dabei zu wünschen übrig ließ. „Aber in drei, vier Jahren ist die Gemeinde Hasloh sehr gut für die Zukunft aufgestellt. Ich bitte die Anwohner, solange Geduld zu haben.“

Auch baulich sei bereits im ersten Bauabschnitt ein großes Rad gedreht worden, sagt Walter Burfeind, der mit seinem Ingenieurbüro die Erschließungsarbeiten geplant hat. So seien nicht nur alle Anschlüsse für Gas, Wasser, Strom und Abwasser in die Erde gelegt worden. Auch das mehr als einen Hektar große Regenrückhaltebecken ist bereits fertiggestellt, das auf der anderen, östlichen Seite der Bundesstraße 4 an der Pinneberger Straße das Oberflächenwasser für das gesamte Neubaugebiet aufnehmen soll, also auch für alle künftigen Bauabschnitte. Die Rohre mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern könnten bis zu 1100 Liter Regenwasser pro Sekunde aufnehmen, sagt Ingenieur Burfeind. „Wir leiten aber nur so viel Wasser ab wie es vorher bei der Ackerfläche der Fall war.“

Diese aufwendige Erschließung der Neubaugrundstücke habe mehr als zwei Millionen Euro gekostet, rechnet Burfeind vor. Damit ist die Gemeinde in erhebliche Vorleistung getreten, weil sie diese Arbeite selber in Auftrag gegeben hat. Ob das auch bei den künftigen Bauabschnitten in Eigenregie laufen werde, sei noch unklar, sagt Brummund. „Da müssen wir noch mal in Ruhe Bilanz ziehen.“ Die Gemeinde will mit dem Verkauf der Grundstücke neben den Erschließungskosten auch den Bau des neuen Kindergartens mit 20 Krippenplätzen finanzieren, der 2,2 Millionen Euro kosten werde, wovon die Gemeinde 1,5 Millionen Euro tragen müsse.

Dafür sind mit Ende der Erschließungsarbeiten auch die Grundstückskosten fällig. 31 Investoren, die bereits gekauft und sich vertraglich verpflichtet haben, innerhalb von zwei Jahren zu bauen, werden die ersten rund 3,6 Millionen Euro in die Gemeindekasse spülen. Mit einigen Interessenten werde noch verhandelt, sagt Brummund. Sieben der ersten 44 Baugrundstücke mit einer durchschnittlichen Größe von 600 Quadratmetern seien noch zu vergeben. „Aber dafür haben wir noch eine lange Warteliste von Bewerbern.“

Einige können es kaum abwarten loszulegen. So sagen Melanie und Stephan Arndt, die noch in Hamburg wohnen: „Wir wollen lieber heute als morgen anfangen.“ Und Claudia und Thomas Jankowski planen, spätestens im Frühjahr 2014 mit Sohn Emil von Eppendorf nach Hasloh umzuziehen. „Von hier aus kann ich mit dem Fahrrad ins Albertinen-Krankenhaus fahren“, sagt der Anästhesist.