Was kann man mit einem freien Sonntag nicht alles anfangen. Endlich einmal ausschlafen, in Ruhe frühstücken, in den Tag hineinleben, einen Ausflug machen, Sport treiben oder zumindest anderen dabei zuschauen, Stunden in der Badewanne verbringen und vieles mehr.

Da verwundert es nicht, dass für viele Menschen der freiwillige Dienst an der Urne nicht gerade erste Wahl ist. Dass knapp drei Wochen vor der Abstimmung über die zukünftige Zusammensetzung des Bundestags in Städten wie Pinneberg und Quickborn noch jeweils ein Drittel der benötigten Helfer fehlen, macht allerdings nachdenklich.

"Ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country", erklärte der amerikanische Präsident John F. Kennedy in der berühmten Rede zu seiner Amtseinführung 1961. "Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst." Eine Frage, die sich alle Bürger in der Tat immer wieder mal stellen sollten. Die Annehmlichkeiten unserer Demokratie nimmt schließlich jeder gerne mit, auch wenn nicht alle diese Demokratie zu schätzen wissen.

Die Probleme einiger Kommunen bei der Suche nach Wahlhelfern ausschließlich auf zunehmendes egoistisches Handeln in unserer Gesellschaft zurückzuführen, würde jedoch zu kurz greifen. Viele Menschen ahnen womöglich gar nicht, dass sie an einem Wahlsonntag über die Stimmabgabe hinaus gefragt wären. Nicht nur die Parteien brauchen effektive Wahlwerbung, auch die Verwaltungen.