Neue gemeinsame Einrichtung von Kummerfeld und Prisdorf wird eingeweiht. Die Investitionskosten in Höhe von fünf Millionen Euro teilen sich die Gemeinden je zur Hälfte.

Kummerfeld/Prisdorf. Es ist vollbracht: Die Gemeinden Kummerfeld und Prisdorf haben eine neue gemeinsame Schule. Das fünf Millionen Euro teure Gebäude an der Prisdorfer Straße in Kummerfeld wurde am Wochenende im Beisein zahlreicher Ehrengäste feierlich eingeweiht. Die 210 Schüler und 15 Lehrer haben ihre neue Heimat bereits am Montag, 5. August, in Besitz genommen. Pünktlich um 7.45 Uhr begann planmäßig der Unterricht in dem zweistöckigen Gebäudekomplex der Bilsbekschule, der auch einen Kindergarten mit 40 Plätzen umfasst.

Noch müssen die Handwerker einige kleinere Mängel beheben

"Die letzten Handwerker haben das Schulgebäude verlassen. Von dem einen oder anderen erwarten wir, dass er noch einmal wieder kommt", spielte Schulverbandsvorsteher Rolf Schwarz auf einige kleine Mängel an, die noch zu beseitigen sind. Im Großen und Ganzen, so Schwarz weiter, habe alles gut geklappt - trotz erheblicher Verzögerungen. "Eigentlich wollten wir Ende April fertig sein, aber der lange harte Winter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht." Letztlich habe man froh sein müssen, dass das Projekt zum Schuljahresbeginn abgeschlossen werden konnte.

Im Herbst 2008 hatten sich beide Gemeinden erstmals an einen Tisch gesetzt. Die Idee, den eigenen Schulstandort aufzugeben und eine zukunftsfähige neue Schule im Grenzbereich der Kommunen zu errichten, stieß auf Zustimmung. Im Juni 2009 wurde das 9000 Quadratmeter große Grundstück erworben, im Herbst 2010 der Bauentwurf des Architekturbüros Haartje aus Pinneberg ausgewählt. Im April 2012 trafen sich Vertreter beider Gemeinden zum ersten Spatenstich, im September feierte man gemeinsam Richtfest. Nun ist das Gebäude mit 3055 Quadratmetern Nutzfläche nach 14monatiger Bauzeit fertiggestellt.

"Wir sind sehr glücklich über den mutigen Schritt beider Gemeinden, eine gemeinsame Schule zu errichten", betonte Prisdorfs Bürgermeister Wilfried Hans. Auf diese Weise würden beide Kommunen langfristig Schulstandort bleiben. Zwar hätten die eigenständigen Einrichtungen in Kummerfeld und Prisdorf noch einige Jahre überleben können, aufgrund des demografischen Wandels wäre jedoch ein Ende absehbar gewesen. "Wir sind überzeugt, dass dieses Modell ein Erfolg wird und die Kulturen beider Schulen schnell zusammen wachsen." Hans zitierte aus einer Chronik, wonach beide Gemeinden vor fast 300 Jahren schon einmal die Idee eines derartigen Gemeinschaftsprojektes hatten. Damals sei dies jedoch verworfen worden. Hans: "Gut Ding will eben Weile haben."

Auch seine Amtskollegin Erika Koll aus Kummerfeld lobte das Gemeinschaftsprojekt. Sie betonte, dass die Kombination aus Schule, dem Kindergarten "Die Miniforscher" und der Nachmittagsbetreuung zukunftsweisend für das Land sei. Allerdings gelte es jetzt nach Fertigstellung des Schulgebäudes, möglichst schnell auch für sichere Schulwege zur Einrichtung zu sorgen. "Diese Baumaßnahme steht noch bevor, wir müssen in diesem Bereich alle zusammen noch ganz viel machen."

"Klüger hätten sie nicht handeln können", lobte Schulrat Michael Doppke die Vertreter beiden Gemeinden. Er wünsche sich, so Doppke weiter, dass dieses Beispiel auch in anderen Kommunen des Kreises Schule macht. Doppke: "Es macht Eindruck, was hier zu sehen ist." Schulleiter Manfred Hansen - er leitete bisher die Grundschule in Prisdorf - betonte, dass die Kinder von ihrem neuen Gebäude begeistert sind. "Das Gebäude wirkt an keiner Stelle trist und langweilig." Die Einrichtung verfüge über moderne Fachräume, eine tolle Mensa und jedes Klassenzimmer über einen zusätzlichen Differenzierungsraum. Auch ein Schulverein hat inzwischen die Arbeit aufgenommen. Einige Klassen umrahmten die Eröffnungsveranstaltung mit Gedichten oder kleinen musikalischen Beiträgen.

Beide Gemeinden teilen sich die Investitionskosten je zur Hälfte

Die Investitionskosten in Höhe von fünf Millionen Euro teilen sich die Gemeinden je zur Hälfte. Dies gilt auch für den Schulbetrieb der ersten zwei Jahre. Danach werden die Betriebskosten im Verhältnis zu den Schülerzahlen aus den Orten aufgeteilt. Fördergelder für das Projekt gab es bis auf 40.000 Euro keine.