Halstenbek hat seinen Bürgern so manch' faules Ei ins Nest gelegt.

Hier sei nur kurz an die als "Knick-Ei" bezeichnete Sporthalle erinnert, die nach zwei Einstürzen abgerissen werden musste und sich als Millionengrab entpuppte. Auch die neueste Idee ist alles andere als das Gelbe vom Ei: Um das Gewerbegebiet am Verbindungsweg erweitern zu können, soll das angrenzende Wohngebiet mit einer acht Meter hohen Lärmschutzwand "beglückt" werden. Dass die Anwohner ihr Glück nicht fassen können und auf die Barrikaden gehen, ist kein Wunder. Wer möchte hinter einem acht Meter hohen Bauwerk leben? Die Berliner Mauer verfügte über eine Höhe von 3,60 Meter. Lärmschutzwände entlang Autobahnen sind zwischen vier und 4,50 Meter hoch, Gefängnismauern etwa sechs Meter. Selbst die Chinesische Mauer ist im Mittel zwischen sechs und neun Metern hoch. Dass Halstenbeks neuer Koloss zum Touristenmagnet wird, erscheint zweifelhaft.

Die wuchtige Wand fällt eher in die Kategorie Schnapsidee. Wenn der gesetzlich vorgeschriebene Lärmschutz nur dank eines derartigen Bauwerks gewährleistet werden kann, dann macht ein Gewerbegebiet an dieser Stelle keinen Sinn. Wenn Halstenbek sich mit der Greve-Gruppe auf ein Bebauungskonzept für die brachliegenden Flächen an der Wohnmeile einigen konnte, hätte die Gemeinde das Problem nicht.