Der Flugzeugabsturz vergangenen Mittwoch in Heist gibt den Ermittlern weiterhin Rätsel auf. Die Cessna war eigentlich für Wartungarbeiten vorgesehen.

Heist. Wie jetzt bekannt wurde, fehlten in der Cessna 172 der Pilotensitz und die Türverriegelung. Beide Teile waren einige Tage vor dem Start ausgebaut worden, weil die Maschine eigentlich für Wartungsarbeiten vorgesehen war.

Die Cessna 172 gehört dem 80-jährigen Hamburger, der zum Unglückszeitpunkt die Maschine flog. Mit ihm starb eine 50-jährige Frau, die ebenfalls aus Hamburg stammt und im hinteren Teil der Maschine saß. Der Eigner hatte das Flugzeug an eine auf dem Flugplatz Heist ansässige Flugschule vermietet. Sie nutzte die Cessna zur Pilotenausbildung, außerdem konnte die Maschine von Personen mit Fluglizenz stundenweise gemietet werden.

Dass Türverriegelung und Pilotensitz ausgebaut sind und eine Wartung der Maschine ansteht, soll die Flugschule dem Eigner zuvor mitgeteilt haben. Warum der 80-Jährige und seine Begleitung dennoch die Maschine am Unglückstag nutzten, bleibt unklar. Der Pilotensitz befindet sich links vorne. Die Maschine kann auch vom rechten Platz aus gesteuert werden. Dafür soll der 80-Jährige angeblich jedoch nicht ausgebildet gewesen sein.

Die Obduktion des Piloten hat ergeben, dass der 80-Jährige beim Aufprall der Maschine in dem Waldstück gestorben ist. Hinweise auf mögliche vorherige gesundheitliche Probleme ergaben sich nicht. Die Staatsanwaltschaft und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) konzentrieren ihre Ermittlungen jetzt auf den technischen Zustand der Cessna.

Einzelheiten dazu will die Staatsanwaltschaft nicht nennen. Sprecher Peter Müller-Rakow bestätigt allerdings, dass bei der Leiche des Piloten auch der Personalausweis seiner verstorbenen Frau gefunden wurde. Welche Schlüsse die Ermittler daraus ziehen, dazu will sich der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht äußern. Erste Ergebnisse zum technischen Zustand der Maschine werden in einigen Wochen erwartet.