Viel Lob beim Abschied von Nils Hammermann nach 19 Jahren Amtszeit. In seine Amtszeit fielen zahlreiche richtungsweisende Entscheidungen. Nachfolgerin Heike Döpke wird am 20. August vereidigt.

Barmstedt. Wäre er als Gastgeber nicht selber da gewesen, hätten ihm die Ohren klingeln müssen. So viel lobende Worte hat Nils Hammermann wohl in all den 19 Jahren seiner Amtszeit als Bürgermeister in Barmstedt nicht gehört. 150 geladene Gäste feierten im Humburg-Haus den nach Roland Krügel dienstältesten Verwaltungschef des Kreises Pinneberg, der auf eigenen Wunsch aufhört. Das Credo aller Redner nannte der langjährige Stellvertreter Hammermanns, FWB-Fraktionschef Michael Schönfelder: "Nils, du hast für Barmstedt Großes geleistet. Es geht eine Ära zu Ende. Nils Hammermann hat sich um das Wohl der Stadt Barmstedt verdient gemacht."

Dabei war Hammermann eher zufällig an die Verwaltungsspitze in der kleinsten Stadt des Kreises gekommen. 19 Jahre lang hatte er in der Kreisverwaltung gearbeitet, als er 1991 als Büroleitender Beamter nach Barmstedt wechselte. Zwei Jahre später war er plötzlich seinen Chef los. Die Stadtvertretung wählte den unbeliebten Bürgermeister Burkhard Repenning vorzeitig ab. Hammermann wurde überredet zu kandidieren - und ohne Gegenkandidaten gewählt. "Auf keinen Fall wollten die damaligen Stadtvertreter eine weitere Enttäuschung mit einer für sie unbekannten Person erleben", erinnerte Schönfelder. Am 1. August 1994 trat der parteilose Hammermann, der mit seiner Familie in Klein Nordende wohnen blieb, das Bürgermeisteramt an. Er war mit 37 Jahren einer der jüngsten hauptamtlichen Bürgermeister im Land.

In seine Amtszeit fielen zahlreiche richtungsweisende Entscheidungen. Die Innenstadt wurde aus den Mitteln des Städtebauförderungsprogramms saniert, Schulen und Sporthallen neu gebaut. Mit dem Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium kann Barmstedt seit 1998 den Kindern alle Schulabschlüsse anbieten. Den Neubau des Altenheims am Rantzauer See schob er als Verbandsvorsteher an.

Landrat Oliver Stolz lobte den "Mensch und Macher" Hammermann, der seiner Nachfolgerin "große Fußstapfen" hinterlasse. Für die Politik habe er immer ein offenes Ohr gehabt, sagte Ex-CDU-Fraktionschef Ortwin Schmidt. Mit der Kirchengemeinde habe er viele Kindergartenprojekte realisiert, sagte Andreas Pawlas. Auch der Kreisjugendring, der in Barmstedt seine Jugendbildungsstätte unterhält, sei immer gut ausgekommen mit dem scheidenden Verwaltungschef wie auch der SSV Rantzau, betonten Ingo Waschkau und Günter Thiel. Die Zusammenarbeit mit dem Amt Hörnerkirchen, dessen vier Gemeinden die Stadt Barmstedt seit 2008 verwaltet, sei partnerschaftlich, sagte Amtsvorsteher Bernd Reimers. Und auch Willi Hachmann vom Amt Rantzau lobte die gute Zusammenarbeit, auch wenn man nicht immer einer Meinung gewesen sei.

Bevor nach 90 Minuten Reden das Buffet eröffnet wurde, bedankte sich Hammermann mit einem selbst verfassten Gedicht bei seinen Mitarbeitern, "einem wundervollen Team: Wir haben vieles gemeinsam geschafft, aber auch gefeiert und gelacht." Mit 56 und nach drei Wiederwahlen will sich Hammermann künftig verstärkt um den Fußballsport des SV Lieth kümmern. Seine Nachfolgerin Heike Döpke, der er "alles Gute und ein glückliches Händchen" wünschte, wird am 20. August von der Stadtvertretung vereidigt und einen Tag später ihr Amt antreten.