Ob über den stetig zunehmenden Verkehr, den Lärm, die fehlenden Parkplätze, den Stau, den Dreck oder eben auch über die vielen Bauprojekte auf der vermeintlich Grünen Wiese - ständig wird gemeckert.

Zu hoch, zu laut, zu schnell. Während die Metropolregion wächst und gedeiht, schießen die Bürgerinitiativen und Unterschriftenaktionen nur so aus dem Boden. Wenn etwas Neues entsteht, stehen die Kritiker auf der Matte. Zugegeben, das nervt. Nun äußern Menschen in Wedel ihren Unmut, wo auf einem Baumschulareal dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden soll. Sind das die Nörgler, die Ewiggestrigen?

Nein, sie sind es nicht. Zumindest mir spricht es aus dem Herzen, was die Anwohner kritisieren, auch wenn sie dabei natürlich ein Eigeninteresse verfolgen. Aber wer kann es ihnen schon verdenken, dass sie für das Grün vor ihrer Haustür kämpfen, wenn es sonst schon keiner mehr tut? Ihr Kritikpunkt ist doch richtig. Ob nun in Wedel, Schenefeld oder Hamburg, was derzeit an Neubauten in die Höhe gezogen wird, schmerzt doch in den Augen. Alles sieht gleich steril aus. Charmante Altbauten werden für eine charakterlosen Einheitsbrei platt gemacht. Ehemals schöne Gärten schrumpfen auf ein zweckmäßiges Minimum. Schön ist etwas anderes.

Bis heute ist die Metropolregion anziehend schön. Deshalb wollen hier immer mehr Menschen leben. Bei allem Wachstumsdrang sollten wir das nicht aus dem Auge verlieren.