Eine Stadt zerschnitten in zwei Teile, in der Mitte eine Schnellstraße. Kein Wunder, dass an Schenefeld viele einfach nur vorbeirauschen. Zwar gibt es jetzt die neuen Blitzer unter der Fußgängerbrücke, die das ein wenig erschweren, aber was Schenefeld seit Jahrzehnten wirklich braucht, damit Besucher und Bewohner sich hier auch wohlfühlen und verweilen, ist eine richtige Mitte. Ein Einkaufszentrum - auch wenn es sich Stadtzentrum nennt - kann das einfach nicht ersetzen, höchstens perfekt ergänzen.

Und genau das ist jetzt wichtig. Der Kauf des alten Postgebäudes gegenüber dem Rathaus kann und muss der Anfang sein, den Stadtkern auf Vordermann zu bringen. Hier schlummert noch so viel Potenzial. Aber es sollten sich an der Stadtkernentwicklung mehr beteiligen als Politiker, Verwaltung und vielleicht noch ein Architekt. In Schenefeld geht es immer dann voran, wenn alle an einem Strang ziehen. Was wünschen sich die Schenefelder? Was fehlt ihnen? Wie sollte der Stadtkern gestaltet sein?

Mindestens ein halbes Jahr lang dauert die nötige Änderung des B-Plans, damit das Postgebäude auch anders genutzt werden kann. Zeit genug, um sich zusammenzusetzen, Ideen zu entwickeln, mit Bürgern und Unternehmern auch dem Centermanagement über Chancen zu sprechen. Das würde der Stadt einen kräftigen Attraktivitätsschub geben.