Ein kilometerlanger Stau, kein Schienenverkehr zwischen Pinneberg und Elbgaustraße und ein Expressbus, der seinem Namen nicht gerecht wird - da lagen am Montag bei Autofahrern und Bahnfans die Nerven blank. Zu Recht. Das Chaos war hausgemacht. Sicher müssen die Schienen erneuert und die Wasserleitungen saniert werden. Klasse ist auch die Idee, dafür die Sommerzeit zu nutzen, in der viele Betroffene im Urlaub weilen. Doch was hilft der gut gemeinte Gedanke, wenn es an der Umsetzung so kläglich scheitert?

Wirklich nervtötend ist allerdings, dass keiner auf die Idee kam, sich abzustimmen, den Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Denn so überraschend ist es eben nicht, dass während der Sommerferien verschiedene Unternehmen buddeln und bauen. Da muss es doch möglich sein, dass Großbaustellen auf der Autobahn und auf dem Gleis innerhalb der Metropolregion besser koordiniert werden - ob nun von übergeordneter Stelle oder von pfiffigeren Projektplanern.

Jetzt heißt es eben stark sein. Maximal bis Freitag Stau und keine Rettung auf der Schiene in Sicht: Das ist noch ein überschaubarer Zeitraum. Bloß nicht ärgern, durchatmen und es positiv sehen: Andere kaufen sich teure Bücher, um ihr Leben zu entschleunigen. Im Kreis Pinneberg gibt's die Entdeckung der Langsamkeit gratis zur Auto- und Bahnfahrt dazu. Und das nächste groß angelegte Entschleunigungsprojekt wartet auch schon, wenn die A7 erst ausgebaut wird...