Ein Auto kracht in eine Leitplanke auf der Autobahn, man fährt weiter. Man will endlich eine Patientenverfügung erstellen und schiebt es wieder auf die lange Bank. Man fühlt sich nicht gut, doch der Arztbesuch bleibt aus.

Das Schicksal des Schenefelders Stefan K. zeigt, wie wichtig doch jede einzelne unserer Entscheidungen ist und wie wichtig jeder schöne Moment.

Eben wollte der 45 Jahre alte Familienvater noch zum Essen seiner Eltern fahren, wenige Sekunden später endet das bisherige Leben seiner Familie schlagartig an der Autobahnleitplanke. Stefan K. hatte keine Patientenverfügung. Trotz besseren Wissens ließ er sich eben nicht gründlich durchchecken, nachdem er vor einigen Monaten einmal aus ungeklärter Ursache in Ohmacht fiel. Und obwohl es eine Pflicht ist, melden sich Zeugen nicht. Das trifft auf unzählige von uns zu. Wir hetzen durchs Leben, verschieben vermeintlich Unwichtiges auf ein später, trösten uns mit der Zukunft, die uns als gegeben erscheint.

Welchen Grund es für den Unfall von Stefan K. gab? Ich kann die Frage seiner Eltern aus tiefstem Herzen nachvollziehen. Ich glaube nicht, dass ein Zeuge sie am Ende beantworten kann. Wichtiger erscheint mir auch, die Konsequenz daraus zu sein. Wir müssen uns auf die wichtigen Dinge im Leben besinnen: Das Jetzt und Heute, die eigene Gesundheit und die Familie. Am Wochenende kümmere ich mich endlich um meine Patientenverfügung.