Hans-Jochen Vogel sagte einst: “Man muss von Politikern erwarten können, dass Wort und Tat übereinstimmen“.

Dieses Zitat des ehemaligen SPD-Bundesvorsitzenden sollte sich Uetersens CDU-Fraktionschef Andreas Stief zu Herzen nehmen. Denn gemessen an seinen Worten ist Stief schon jetzt ein politischer Umfaller und nicht mehr glaubwürdig.

Kurz nach der Kommunalwahl erklärte der CDU-Fraktionschef öffentlich, dass er mit der SPD Gespräche führen wolle, um zu beraten, wer aus jeder Partei welches politische Amt übernehmen könne - zum Wohle der Stadt. Keinesfalls, so sagte er, wolle er den Posten des Hauptausschussvorsitzenden für sich reklamieren. Und nun rudert er zurück, fordert für sich den Hauptausschussvorsitz zusätzlich zum Fraktionsvorsitz.

Wer bei der Kommunalwahl mit dem Thema Glaubwürdigkeit um Stimmen und Vertrauen der Bürger wirbt und dann die Glaubwürdigkeit der CDU und die der Demokratie derart konterkariert, der sollte sich nicht wundern: Die Ämterhäufung, wie sie Andreas Stief nun an den Tag legt, führt zu jener Politikverdrossenheit, über die sich Politiker beklagen.

Konrad Adenauers legendärer Ausspruch "Jede Partei ist für das Volk da und nicht für sich selbst", ist, wie es ausschaut, von den Christdemokraten in Uetersen in Anbetracht der dortigen Politposse nie gehört worden.