Das Vorhaben der Regierungskoalition von SPD, Grünen und SSW, dem Landtag ein zweigliedriges Schulsystem vorzuschlagen und vom übernächsten Schuljahr an neben dem Gymnasium nur noch eine zweite Schulform zuzulassen, ist richtig.

Längeres gemeinsames Lernen, wie es die rund 150 Gemeinschaftsschulen im Land praktizieren, ist gut für die heutigen Schüler. Das beweist gerade die Vergabe des bundesweiten Schulpreises an die Anne-Frank-Schule in Bargteheide im Kreis Stormarn. Auf dieser Gemeinschaftsschule hat seit neun Jahren kein Schüler ohne Abschluss die Schule verlassen. Sitzenbleiben, Schrägversetzungen oder andere Aussortierungen kennt man dort nicht.

Dieser Anspruch sollte ein Vorbild für alle Schulen sein. Entscheidend für die Entwicklung der Kinder ist, wie sehr die Lehrer auf sie und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten eingehen können. Dies verspricht die Gemeinschaftsschule am besten zu tun. Auch die Regionalschulen sind inzwischen schon sehr weit dabei, den Unterricht nach verschiedenen Lernniveaus zu differenzieren. Aber der letzte Schritt fehlt noch. Darum ist es gut, sie künftig in echte Gemeinschaftsschulen umzuwandeln. Das macht das Schulsystem für alle übersichtlicher und transparenter.

Dann haben alle Schüler überall die gleichen Ausgangschancen. Und die Schulen konkurrieren angesichts der bald sinkenden Schülerzahlen im direkten Wettbewerb um den Erhalt.