Bönningstedts Politik streitet weiter darüber, ob und wann das Gerät endlich überdacht gelagert wird

Bönningstedt. Der politische Streit um die sachgerechte Unterbringung der Anhängeleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Bönningstedt schwelt seit Jahren. Die Leiter wird seit beinahe zehn Jahren außerhalb der Feuerwache hinter einem Maschendrahtzaun gelagert und ist, nur geschützt von einer Plastikplane, Wind und Wetter ausgesetzt. In der Feuerwache darf die Leiter nicht lagern, weil dort kein Platz ist, hat die Feuerwehrunfallkasse 2004 angeordnet. Ein bereits geplanter Anbau scheiterte an der Ablehnung von CDU und SPD im Gemeinderat. Während diese Parteien und auch die neu gegründeten Grünen weiter auf Zeit spielen, plädiert Bürgermeister Peter Liske, BWG, für eine schnelle Lösung. "Das sind wir der Sicherheit und dem Brandschutz unserer Bürger und der Feuerwehrkameraden schuldig", sagt er.

Die Feuerwehr hat er damit auf seiner Seite. Wehrführer Jens-Peter Saathoff sagt: "Unser Standpunkt ist unverändert. Es ist erforderlich, dass die Anhängeleiter an einem überdachten Stellplatz untergebracht wird." Es handele sich um ein Gerät, das der Menschenrettung dient. "Das kann nicht draußen stehen. Bei jedem Brandeinsatz wird die Leiter grundsätzlich mitgeführt."

Angeschafft hatte den Anhänger mit Leiteraufbau der Investor Holger Meyer, der an der Ecke Ellerbeker Straße/Kieler Straße ein mehrstöckiges Gebäude bauen wollte. Da es höher als acht Meter werden sollte, musste er das damals etwa 25.000 Mark teure Gerät anschaffen, weil ein zweiter Fluchtweg fehlte. So stand es damals in den Auflagen für die Baugenehmigung des Jahres 1993. Zudem zahlte der Investor weitere 50.000 Mark an die Gemeinde als Folgekosten, damit sie die Leiter sicher, warm und trocken unterbringe.

Damit dürfte sich der Investor jeglicher Verpflichtung für die Zukunft freigekauft haben, heißt es in einer Erörterung der Rechtslage, die noch das Amt Pinnau Ende 2012 für die Gemeinde erstellte. Zudem könnte der Investor notfalls vor Gericht durchsetzen, dass ein möglicher vorzeitiger Ersatz der Leiter nicht notwendig wäre, wenn diese ordnungsgemäß untergebracht worden wäre, warnte das Amt die Gemeinde. Ein langjährig mit dieser Frage betrauter Mitarbeiter des Amtes sagt dazu: "Für die dauerhafte Unterbringung der Feuerwehrleiter ist die Gemeinde zuständig. Das ist ziemlich klar."

Doch diese Aussagen scheint SPD-Fraktionschef Willi Werner nicht zu kennen. Er sagt: "Das muss noch geklärt werden. Aber bis zum Winter sollten wir eine Lösung finden."

Auch Resy de Ruijscher, Grüne, sieht den Investor weiterhin in der Pflicht. Einer "Palasterweiterung" oder gar "Luxuslösung", wie ihn ihrer Ansicht nach ein rund 150.000 Euro teurer Anbau darstelle, werde sie bestimmt nicht zustimmen. "Wir müssen dafür eine vernünftige Lösung finden."

Dafür hätte sie als Vorsitzende des Bauausschusses, der in Bönningstedt für den Brandschutz zuständig ist, ja sorgen können, wundert sich Bürgermeister Liske. "Aber sie hat drei Jahre lang nichts getan."