Früher hatte jede noch so kleine Gemeinde eine Schule, eine Post, eine Bank und einen Polizei-Posten. Schule, Bank und Post sind schon lange weg, und jetzt will auch die Polizei die kleinen Stationen schließen.

Dass dieser Schritt in den betroffenen Kommunen keine Begeisterung auslöst, versteht sich von selbst. Um so bemerkenswerter ist es, dass die Bürgermeister der Marsch- und Geestgemeinden jetzt mit einem Kompromissvorschlag an die Öffentlichkeit gehen, der nichts anderes als den Verzicht auf den lieb gewonnenen Dorfsheriff bedeutet. Was auf den ersten Blick erstaunt, erscheint beim zweiten Hingucken nachvollziehbar. Die Bürgermeister wissen, dass die Ein-Mann-Polizeistationen nicht mehr zeitgemäß sind.

Ihr Vorschlag, ein gemeinsames Revier für Marsch und Geest einzurichten, macht Sinn. Es bewahrt die Gemeinden davor, Anhängsel eines städtischen Polizeireviers zu werden. Bei einer Mitversorgung aus Uetersen oder Wedel würden die Belange der kleinen Gemeinden zu kurz kommen. Zudem würde der persönliche Kontakt zwischen Schutzmann/-frau und der Dorfbevölkerung verloren gehen. Nur so funktioniert jedoch die Polizeiarbeit auf dem Land. In einem eigenen Revier stehen die Marsch- und Geestgemeinden an erster Stelle und die Beamten könnten schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangen.