Auf Helgoland treten SPD, CDU und der SSW an. Tourismus und Bildung weitere Schwerpunkte

Helgoland. Dem künftigen Gemeinderat der Insel Helgoland werden die FDP, die Linke und die Interessengemeinschaft Halunder Moats (IHM) nicht mehr angehören. Während FDP und Linke - ihre beiden Vertreter wechselten während der vergangenen Legislaturperiode zum Südschleswigschen Wählerverbund - nicht mehr antreten, ist die IHM zum Teil in der CDU aufgegangen. Somit werben außer der SPD als bisher stärkste Fraktion die CDU und der SSW um die Stimmen der Insulaner.

Der Offshore-Boom, der Helgoland wirtschaftlichen Aufschwung als Versorgungsbasis der Windpark-Investoren beschert, hat auch seine Schattenseiten. Ganze Hotels wurden an Monteure vermietet, Wohnraum wird knapp.

SPD, CDU und SSW sind sich daher einig in der Forderung nach einer gemeindeeigenen Wohnungsbaugenossenschaft, um bezahlbaren Wohnraum für die Insulaner zu gewährleisten.

Die SPD setzt daher ihren Schwerpunkt im Wahlprogramm auf den Wohnungsbau, will Offshoreboom und Erhaltung der Lebensqualität miteinander verbinden. Der Erwerb von kleinen, noch dem Bund gehörenden Flächen durch die Gemeinde ist ein Ziel. Ale öffentlichen Wohnungen und weiter zu bebauende Immobilien sollen in einer Wohnungsbaugenossenschaft zusammengeführt werden. Außerdem will die SPD die Gemeinschaftsschule mit dem offenen Ganztagsbetrieb weiter fördern und - wie die anderen Parteien auch - Voraussetzungen für das E-Learning schaffen, um mit Partnerschulen auf dem Festland Parallelunterricht durchzuführen. Die SPD könnte sich eine naturwissenschaftliche Ausrichtung der James-Krüss-Schule in Zusammenarbeit mit dem Alfred Wegner Institut und auf der Insel ansässigen Firmen vorstellen.

Die CDU setzt auf den Tourismus als zentrales Wahlkampfthema, will den Ganzjahrestourismus fördern, sieht den Umbau des Binnenhafens zur Erlebnismeile als dringend erforderlich an und setzt sich ebenso wie die anderen Parteien für den Ausbau des Dünendorfes ein. Auch die Christdemokraten sprechen sich für eine Wohnungsbaugenossenschaft aus, nur so könne bezahlbarer und attraktiver Wohnraum für die Helgoländer gesichert werden. Unter der Überschrift Altwerden auf Helgoland steht die CDU für den Bau eines Mehrgenerationenhauses. Die Union will sich, wie auch die anderen Parteien, weiterhin für eine Sport- und Freizeithalle vor allem für die Inseljugend einsetzen.

Der SSW hat sich außer Wohnungsbaugenossenschaft, E-Learning in der Schule und altersgerechtem Wohnen den Stopp der steigenden Energiepreise auf die Fahnen geschrieben, beispielsweise durch die laut SSW "intelligente Lösung", dass die Gemeinde künftig eines der Windräder aus den vor der Insel entstehenden Windparks zwecks Energieversorgung selbst betreibt.

Beim Tourismus möchte der SSW unter anderem mit gezielten Marketingmaßnahmen, beispielsweise übers Internet und mit Prospekten, die immer stärker werdende Zahl an Touristen aus Dänemark und Holland an die Insel binden. Außerdem will der SSW trotz des neuen Ganzjahresschiffs das Ausbooten erhalten, will wieder ein Kino in der Nordseehalle einrichten und dort auch die Kegel- durch Bowlingbahnen ersetzen. Spitzenkandidaten ihrer Parteien sind bei der SPD Peter F. Botter, bei der CDU Claas Engel und beim SSW Uwe Menke.