Elmshorns Patrick Ziller fünf Spiele gesperrt - die Strafe für Rot gegen BU. Am Sonntag Pokalduell bei Teutonia 05

Elmshorn. "Mit seinem Kopfstoß hatte der Gegenspieler mein linkes Auge getroffen. Ich habe ihn im Reflex von mir geschubst und ihm dabei leicht über das Gesicht gewischt", so schildert Patrick Ziller die Szene. Vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes kam der Regisseur von Oberliga-Spitzenreiter FC Elmshorn, 23, dafür nicht mit einem blauen Auge davon.

Ziller bezahlt seine Rote Karte im Punktspiel am 12. April gegen Barmbek-Uhlenhorst mit einer Sperre, die er nur schwer akzeptiert. Noch insgesamt fünfmal muss er aussetzen, nachdem er schon in Pinneberg am 17. April automatisch pausierte und sich parallel zum Punktspiel gegen Germania Schnelsen (0:0) vor dem Sportgericht verantwortete. "Ich hatte mit einer milderen Strafe gerechnet", verriet er, als er sich gleich nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit an der Wilhelmstraße einfand.

Der neunfache Elmshorner Torschütze im laufenden Punktspielbetrieb fehlt im Oddset-Pokalspiel am Sonntag, 28. April, um 15 Uhr bei Teutonia 05 (Landesliga), in einem möglichen Pokal-Halbfinale bei der SV Blankenese sowie gegen den SV Lurup, beim Meiendorfer SV und bei Bergedorf 85. "In dieser Saisonphase mit einer Ballung der Termine und Erschöpfungserscheinungen bei einigen Spielern ist sein Ausfall ärgerlich", sagt Co-Trainer André von Schassen.

Am Sonntag auf dem gefürchteten Grandplatz an der Kreuzkirche müssen die Elmshorner zudem ohne Sascha de la Cuesta auskommen, der im Pokal 2012/2013 schon für Dassendorf antrat. Von Schassen und Chefcoach Achim Hollerieth haben natürlich schon Ideen, wem sie das Zepter in die Hand drücken: "Thorben Reibe könnte nach vorn hinter die Spitzen rücken, auch Mustafa Günaydin ist ein guter Zehner." Egal, wie die Entscheidung ausfällt, sind sich alle einig, dass ein "Aus" im Pokal nicht infrage kommt. Teamchef Eugen Igel betont die klare Favoritenstellung des souveränen Oberliga-Spitzenreiters beim Zwölften der Hammonia-Staffel mit folgenden Worten: "Wir können nur an uns selber scheitern."

Das kleine Zwischentief ist aber nicht zu leugnen. 180 Minuten ohne Treffer sind die FCE-Fans von ihrer Torfabrik nicht gewohnt. Ausgerechnet die Meistertrainer der vergangenen Saison, Bert Ehm (Germania Schnelsen) und Hardy Brüning (Bramfelder SV) verhinderten, dass sich ihre früheren Spieler um mehr als 13 Punkte vom nächsten Verfolger Buchholz 8 absetzten. "Bestimmt hatten die beiden miteinander telefoniert. Schnelsen lief gegen uns mit derselben Defensivtaktik wie Bramfeld auf", vermutete Eugen Igel. Am Ende standen Torchancen für Jan Lüneburg (33., 85.), Milos Ljubislavljevic (25.) und Tim Jeske (61.) auch Schnelsener Chancen gegenüber. Hüben (Ole Springer) wie drüben (Andre Tholen) überragten die Torleute.

Patrick Ziller tröstete sich über das neuerliche Remis mit der Feststellung hinweg, dass seine Sperre schon bald nur Vergangenheit ist. Wer redet heute noch vom 26. Oktober 2012, als sich der damalige FCE-Reservist Torben Lemke beim Hinspiel in Schnelsen auf ein Handgemenge einließ und die Rote Karte sah? Im Winter wechselte der Abwehrspieler ausgerechnet zu Germania. Quietschvergnügt gab ihm Bert Ehm die "Note zwei".

Oberliga Hamburg

Eintracht Norderstedt - SV Rugenbergen

Ohne die Säulen Jan Melich und Tim Vollmer (verletzt) brach plötzlich das gesamte Konstrukt ein - 0:4 gegen den Bramfelder SV. Das wollen die Bönningstedter auf dem Kunstrasen an der Ochsenzoller Straße wieder halbwegs gutmachen. Der Stadionrasen in Norderstedt befindet sich angeblich in einem unzumutbaren Zustand. Daumen drückend am Spielfeldrand: Frank Ockens, der zwar seinen Rücktritt als Fußball-Koordinator zum 30. Juni einreichte, aber in anderer Funktion (Management?) weitermacht: "Ich bleibe beim SVR, das steht fest." Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. Hinspiel: 4:1 für Norderstedt. HA-Tipp: 1:0 für Norderstedt.

Landesliga, Hammonia-Staffel

Blau-Weiß 96 - SV Blankenese

Am 26. Oktober 2012 nahm die Blankeneser Serie von 14 Partien ohne Niederlage ihren Anfang, Gegner: Blau-Weiß 96. Nun soll sich der Kreis für den Tabellenführer aber schließen. Die Schenefelder dürstet es nach Revanche, so sehr, dass Trainer Selcuk Turan beim 1:1 in Wedel sogar seinen Torjäger Timo Carstens schonte. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. Hinspiel: 5:2 für Blankenese. HA-Tipp: 2:1 für Blankenese.

Hamburger SV III - Wedeler TSV

Zu HSV-Coach Michael Noffz, 19 Monate der verantwortliche Mann in Wedel und dann im Januar 2007 entlassen, hatten die damaligen Spieler Thorsten Zessin und Barthel ein "sehr gutes Verhältnis". Nun müssen sie als aktuelle TSV-Trainer den früheren Chef zum Abstieg verurteilen. Oder sie geraten selbst in schwere Not. Spielbeginn: Freitag, 20 Uhr. Hinspiel: 1:1. HA-Tipp: 1:0 für den Wedeler.