Der Kreis Pinneberg steckt in einer Zwickmühle, in die er sich selbst hineinmanövriert hat.

Er muss jetzt als Schuldner für eine Immobilie eintreten, die er ursprünglich nicht selber bauen wollte. Die Idee aus der neoliberalen Zeit der Jahrtausendwende schien einfach und für alle Seiten attraktiv. Ein privater Investor sollte die geplante Regionalleitstelle im Auftrag des Kreises bauen, die dieser wiederum durch eine langfristige Pacht nutzen könnte. So brauchte der Kreis sich nicht mit der Bauleitung und den zu vergebenden Bauaufträgen beschäftigen. So weit so gut.

Doch im naiven Glauben und Vertrauen, dass ein privater Investor es sowieso besser mache als die öffentliche Hand, ließ sich der Kreis auf einen seltsamen Deal ein. Damit der Investor den Kredit bei der Sparkasse, bei der der Kreis Pinneberg sogar einer der Gewährsträger ist, möglichst günstig bekam, was die Pachtzahlung reduzieren sollte, ging der Kreis eine Bürgschaft ein. Er garantierte dem privaten Partner, das er seine finanziellen Verpflichtungen übernähme, falls er in Schwierigkeiten gerät. Einen solchen Vertrag, der das Risiko einseitig auf den Kreis abwälzte, hätte wohl jeder abgeschlossen.

Nun kann der Kreis quasi nur noch die Flucht nach vorne antreten und mit dem Kreditvertrag auch Eigentümer des Gebäudes werden. Das ist für Polizei und Feuerwehr auch dringend erforderlich. Aber für die Zukunft sollten die Kreispolitiker aus diesem Malheur unbedingt lernen.