Eine Fusion von Uetersen und Tornesch bringt in der Verwaltung weniger Einsparungen als erwartet. Das ist enttäuschend. Auch aus Kiel soll die neue große Stadt keine höheren Fördergelder bekommen. Die Staatskanzlei lässt das "hochzeitswillige" Paar ohne ein Geschenk im Regen stehen. Das ist bitter.

Dennoch plädieren Gutachter und auch die Chefs der großen Unternehmen in beiden Städten für den Zusammenschluss, um mittelfristig als große Einheit stärker auftreten zu können. Was das genau bedeutet, bleibt unklar.

Wenn die treibenden Kräfte einer Städtefusion die Bürger auf ihre Seite bringen wollen, müssen mehr Informationen herüberkommen. Weitere öffentliche Veranstaltungen sind unabdingbar. Wie wäre es, wenn dort der eine oder andere Firmenchef aus Uetersen und Tornesch einmal genauer erzählt, was die Fusion den Bürgern der neuen Stadt aus Sicht der Wirtschaft bringt?

Wie auch immer diese dann heißen mag - ein weiteres heikles Thema. Für viele Bürger ist der Name der neuen Stadt die Gretchenfrage. Es geht um Identität, es geht um Heimatgefühl. Es kann nicht sein, dass diese Frage erst nach einem Bürgerentscheid geklärt werden soll.

In gut fünf Wochen sind Kommunalwahlen, bei denen Antworten zum Thema Fusion gefragt sind. Höchste Zeit für die Parteien beider Städte, sich zu positionieren.