Dass die Flughafenpläne für Kaltenkirchen im Grunde schon 1980 erledigt waren, ist der Klage-Bereitschaft vieler Anwohner rund um Barmstedt zu verdanken. Uwe Nienstedt, Jurist und später langjähriger Bürgervorsteher Barmstedts, vertrat allein 300 der insgesamt 1300 privaten Kläger gegen das Flughafenprojekt.

Die Klagen, an denen sich auch die Städte Elmshorn und Barmstedt sowie der Kreis Pinneberg beteiligten, richteten sich gegen den Planfeststellungsbeschluss des Landes im Jahr 1977. Diesen hob drei Jahre später das Oberverwaltungsgericht Schleswig auf. Die Zuwachsraten des Luftverkehrs, auf denen die Flughafenplanung beruhte, waren laut viel zu hoch gerechnet worden. Für Kaltenkirchen gebe es keinen Bedarf, urteilten die Richter.

Nienstedt hatte jahrelang die zwölf Leitz-Ordner zum Flughafen-Projekt aufbewahrt. Es gab sogar einen Flughafenausschuss. Nienstedt ist seit langem überzeugt: "Das ist tot bis in die Steinzeit."