Langsam aber stetig kommt die türkisch-islamische Gemeinde in Uetersen ihrem Ziel näher, eine neue Moschee zu bauen.

Dass es Fortschritte gibt und sowohl Stadt als auch islamisch-türkische Gemeinde trotz eines etwas stotterigen Beginns gemeinsam daran arbeiten, dieses Ziel zu verwirklichen stimmt optimistisch. Es bleibt zu hoffen, dass die zarte Blüte, die da nun wächst, nicht in ihrer Entwicklung behindert wird. Das wäre fatal - sowohl für die Muslime, als auch für das Image der Stadt Uetersen.

Es geht um mehr, als um mehr Raum zum Beten. Es geht bei einem Moscheeneubau auch um das Selbstwertgefühl von Muslimen in Deutschland. Muslime wurden und werden immer noch als gesellschaftliche Randerscheinung gesehen, als Fremdkörper, mit dem sich der Staat nicht auseinandersetzen muss. Die Folge dieser Ausgrenzung ist eine komplizierte, wenn nicht gar unmöglich gemachte Integration der zugezogenen Muslime in Deutschland. Wer sich ausgegrenzt fühlt, der kann sich auch nicht mit seiner neuen Heimat identifizieren. Und er wird wenige Gründe finden, weshalb er den deutschen Rechtsstaat, der ihn ausgrenzt, unterstützen sollte. Dieses Gefühl der Ausgrenzung wird an nachfolgende Generationen weitergegeben. Die Folgen sind bekannt: Parallelgesellschaften, die nur schwer wieder zurück entwickelt werden können.

Daher ist es wichtig, die Wünsche und Interessen von Menschen, die eine andere Kultur pflegen, zu erkennen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Diese Menschen sind auch ein Teil von Deutschland und sollten daher ebensolchen Respekt und solche Unterstützung erfahren, wie jene, die dieses seit Generationen für sich beanspruchen dürfen. Eine neue Moschee, die gemeinsam geplant wird, kann Uetersen nur gut tun. Sie steigert die positive Identifikation der Muslime mit ihrer Stadt und bereichert zugleich die städtische Kulturlandschaft.