Nordakademie will in der Stadt wachsen, wo 1400 Studenten verbleiben. Die Masterstudiengänge ziehen im Oktober nach Hamburg ins Dockland.

Elmshorn. Ab Oktober trennt die Elmshorner Nordakademie ihre Studiengänge auf. Die Bachelor-Studenten bleiben in der Krückaustadt, die Master-Studiengänge ziehen ins Dockland nach Hamburg-Altona. Der Standort Elmshorn wird durch diesen Schritt keinesfalls an Bedeutung verlieren, sagt Kanzler Jörg Meier. Im Gegenteil. Die Nordakademie könne durch diesen Schritt weitere Studiengänge anbieten und die Zahl ihrer Studenten ausbauen.

"Die Hauptversammlung hat uns ermächtigt, Pläne für einen Erweiterungsbau in Elmshorn in Angriff zu nehmen", so Meier. Das Investitionsvolumen könne bis zu vier Millionen Euro betragen. Eine Umsetzung könne frühestens in ein bis zwei Jahren beginnen, so Meier weiter. Der Erweiterungsbau solle an die Stelle eines eingeschossigen Gebäudetraktes treten, der noch aus den Zeiten der früheren Nutzung des Areals als Landwirtschaftsschule stammt.

Aktuell bietet die Nordakademie, die sich selbst als Hochschule der Wirtschaft bezeichnet, sieben Abschlüsse in Elmshorn, davon drei Bachelor- und vier Master-Studiengänge. "Bei uns sind zurzeit 1400 Studenten eingeschrieben, davon streben 1300 einen Abschluss als Bachelor und 100 als Master an", so der Kanzler weiter. Die Hochschule platze aus allen Nähten, so dass eine Trennung der Studiengänge Sinn mache.

Die Hochschule rechnet damit, die Zahl der Master-Studenten nach dem Umzug nach Hamburg innerhalb kurzer Zeit verdoppeln zu können. Durch die zusätzlichen Studenten können die Mietkosten in der Hansestadt gedeckt werden. "Weitere Kosten entstehen nicht", so Meier. Für diesen Studiengang würden überwiegend Lehrbeauftragte aus anderen Hochschulen eingesetzt, so dass keine weiteren Dozenten- oder Professorenstellen zu besetzen seien. Und die Verwaltungskräfte würden bereits für die Einrichtung arbeiten.

Neben den Abschlüssen MBA, Wirtschaftsinformatik, Marketing and Sales Management und Financial Management and Accounting soll in Kürze auch der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen angeboten werden. Laut Meier stammen 80 Prozent der Master-Studenten aus Hamburg, so dass sie künftig ihren Studienort deutlich schneller erreichen können. Das zweijährige Studium ist berufsbegleitend, der Lehrstoff wird überwiegend im Selbststudium vermittelt. "Die Präsenzzeit liegt bei zehn Blöcken von jeweils zweieinhalb Tagen", so Meier. Damit sei diese deutlich niedriger als bei den Bachelor-Studenten, die jeweils zehn Wochen am Stück an der Uni lernen. "Für die Bachelor-Studenten lohnt es sich schon mal, ein Zimmer zu nehmen. Außerdem ist in diesem Bereich das Einzugsgebiet größer, die Studenten kommen aus ganz Deutschland nach Elmshorn." Die Nordakademie bietet im Bachelor-Bereich die Abschlüsse Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen an. 2014 soll mit Angewandte Informatik ein weiterer Studiengang dazukommen, was die Zahl der Studenten auch in diesem Bereich erhöhen dürfte. Meier: "Wir könnten bereits jetzt im Bachelor-Bereich mehr Studenten haben." Jedoch fehle es zum einen an Platz, zum anderen würden die Firmen, die diese Studienplätze an der Nordakademie bestellen und finanzieren, oftmals dafür keine qualifizierten Bewerber finden.

In den mittlerweile 20 Jahren ihres Bestehens haben insgesamt 3333 junge Menschen ein duales Studium an der Nordakademie erfolgreich abgeschlossen. Kürzlich erhielten auf dem Elmshorner Campus 281 Bachelor-Absolventen ihre Abschlusszeugnisse. Zwölf bekamen für ihre Abschlussarbeit die Traumnote 1,0. Unter den Abgängern sind 186 Männer und 95 Frauen. Neun Prozent des Jahrgangs brachen das Studium ab, lediglich zwei Prozent fielen durch die Prüfung. 112 Absolventen schlossen im Fach Betriebswirtschaftslehre ab, bei den Wirtschaftsinformatikern waren es 79 und bei den Wirtschaftsingenieuren 100 Abgänger. Die mit je 1600 Euro dotierten Auszeichnungen für den besten Abschluss gingen an Lisa Rustmeier (Betriebswirtschaftslehre), Florian Borchert (Wirtschaftsinformatik) sowie Johannes Mäder (Wirtschaftsingenieurwesen).