Es ist schon traurig, was sich in diesen Tagen am Bokeler See abgespielt hat.

Da, wo Worte monatelang ins Leere liefen, sind jetzt handfeste Tatsachen geschaffen worden. Bagger haben das Strandbad abgerissen, das 30 Jahre lang der Anlaufpunkt für alle Badefreunde im Norden des Kreises Pinneberg war. Wer es mag, in einem Naturbadesee zu planschen und zu schwimmen, war hier jahrzehntelang richtig. Damit ist es nun vorbei.

Der Eigentümer des 20 Hektar großen Sees wollte den Pachtvertrag mit dem Amt Hörnerkirchen nicht mehr über den 31. März dieses Jahres hinaus verlängern. Das ist durchaus legitim. Der Hotelbetreiber will sein Hotel vergrößern und braucht dafür eine finanzielle Absicherung für seine Investitionspläne, die in die Millionen gehen.

Doch wie sich jetzt die Beteiligten versuchen, den schwarzen Peter hin und her zu spielen, ist ein eher armseliges Schauspiel. Wenn es noch eine Chance für das Strandbad gab, hätte der Eigentümer auch den Pachtvertrag formal verlängern müssen. Zu sagen, dieser sei gekündigt, der Rückbau der Anlagen aber nicht zwangsläufig notwendig, ist Kokolores. Im Extremfall hätten sich die Parteien vor Gericht wiedersehen können, um die Rechtslage zu klären. Baden geht bei dieser Geschichte ein Stück Heimatgeschichte und die Tradition einer großen Sommerfrische. Schade, dass es so kommen musste.