Der Begriff ist vielleicht etwas verwirrend. Aber auch wenn die Lange Nacht der Industrie schon um 22 Uhr endet, ist diese Veranstaltung sicherlich ein Erfolgsmodell für die teilnehmenden Betriebe, um für sich und um Nachwuchskräfte zu werben.

600 interessierte und potenzielle neue Mitarbeiter brachte die IHK voriges Jahr in die 14 Firmen, die ihre Produktionshallen am Abend für diese Aktion öffneten. Und auch einige der Touren am morgigen Mittwochabend sind schon ausgebucht. Wer aber einen Kaffeehersteller in Elmshorn, eine Schraubenfabrik in Barmstedt, ein Feinmechanikwerk in Tornesch oder einen Hochregallager-Produzenten in Quickborn hautnah erleben möchte, kann sich spontan noch auf der Internetseite anmelden.

Der demografische Wandel zeigt erste Entwicklungen, die arbeitnehmerfreundlich erscheinen. Die Zahl der Bewerber nimmt stetig ab. Wer einen Ausbildungsplatz sucht, kann sich diesen bald aussuchen. Unternehmen, die da nicht Werbung für sich machen, droht ein erheblicher personeller Aderlass. Unattraktive Arbeitsbedingungen, schlechtes Betriebsklima, unflexible Arbeitszeiten schrecken da ab. Nur wer sich als fortschrittlicher, moderner Arbeitgeber präsentiert, wird sich keine Sorge um die Zukunft machen müssen. Insofern ist die Lange Nacht der Industrie eine gute Chance, dem Fachkräftemangel ein Schnippchen zu schlagen.