Die Mieten in der Metropolregion Hamburg schießen zurzeit durch die Decke.

Immer mehr Menschen flüchten ins Umland, wo die Preise aber auch kräftig anziehen. Gleichzeitig endet vielerorts die Sozialbindung für ehemals geförderte Wohnungen, sodass sich immer mehr Menschen ihre steigenden Mieten und Nebenkosten kaum leisten können. Selbst die Baugenossenschaften zögern mit dem Sozialwohnungsbau, weil sich angesichts der gestiegenen Grundstückspreise die Investitionen mit den vorgegebenen 5,50 Euro Kaltmiete je Quadratmeter nicht mehr rechnen.

Wenn sich unter diesen Umständen doch ein Investor bereit erklärt, sozialen Wohnungsbau für Menschen mit niedrigen Einkommen zu ermöglichen, verdient dieses Engagement nur Lob und gute Worte. Anders in Barmstedt. Dort formiert sich gerade ein Bürgerblock aus Eigenheimbesitzern, die in ihrer Nachbarschaft keine Sozialmieter dulden. Sie haben Angst um den Wert ihrer Immobilien und fürchten vielleicht auch die Begegnung mit Menschen, die weniger auf dem Konto haben als sie.

Verrückte Welt. Ausgerechnet das kleine Barmstedt, das von der Kaufkraft seiner Bürger her als das Armenhaus der kommunalen Familie im Kreis Pinnberg bezeichnet werden kann, bringt Wutbürger auf den Plan, die sich gegen bezahlbaren Wohnraum aussprechen. Sozial ist das nicht, eher egoistisch und kleinkariert.