Gleich mehrere Großbaustellen stehen zurzeit bundesweit in der Kritik. Egal ob Flughafen, Bahnhof oder Konzerthaus - es wird über Pläne gestritten, angekündigte Fertigstellungstermine verstreichen und am Ende wird alles viel teurer.

Dass auch der Umbau eines vergleichsweise kleinen S-Bahnhofes das Potenzial zur unendlichen Geschichte hat, beweist die Deutsche Bahn gerade in Krupunder. Der Halt an der Linie S3 soll zu einem barrierefreien Bahnhof umgebaut werden. Mit dem Verweis darauf, die Bauarbeiten seien nur vorübergehend, wurde den Fahrgästen eine abenteuerliche Behelfstreppe zugemutet. Seitdem sie steht, stocken die Bauarbeiten. Ältere Menschen und Fahrgäste mit Gepäck oder Kinderwagen sind seitdem auf die Hilfe anderer angewiesen.

Mit ihrer Geduld sind inzwischen viele Halstenbeker am Ende. Ärgerlich ist vor allem die Informationspolitik der Bahn: Zugegeben wird nur, was sich nicht mehr leugnen lässt. Bereits zum zweiten Mal wurde nun der Termin für die Fertigstellung verschoben. Viele Pendler schütteln angesichts der Baustelle, auf der es Monate dauerte, bis die Wartehäuschen provisorisch mit Spanplatten abdeckt wurden, nur noch frustriert den Kopf. Die Bahn hat die Chance, die Bauarbeiten mit einer intensiven Informationskampagne zu begleiten, versäumt. In Krupunder tut sie alles für das Image, das sie doch eigentlich so gern ablegen möchte, dem des arroganten Staatskonzerns, dem seine Kunden egal sind.