Pinneberger Kult-Schlager-Duo stellt seine Weihnachts-CD vor. Einladung zur Autogrammstunde am heutigen Freitag

Pinneberg. Die Legende lebt. Kännchen Kaffee, Pinnebergs Schlager-Duo mit Kultstatus, beschert seinen Fans ein Comeback. Nachdem die Musiker Kadir Saim Cetinkaya, alias Kasi, und Joachim Wilhelm Ratelbeck, alias Joe, fast zehn Jahre lang die Bühnen der Welt gescheut und sich rar gemacht hatten, gibt es jetzt ein Wiederhören - und Wiedersehen. Am heutigen Freitag, 14. Dezember, präsentiert Kännchen Kaffee seine frisch gepresste Weihnachts-CD. Von 18.30 bis 19 Uhr sind Kasi und Joe auf dem Weihnachtsmarkt beim Bücherwurm an der Dingstätte zu Gast und signieren ihr neues Machwerk. Und wohl alle Fans werden darauf hoffen, dass es Kännchen Kaffee am Freitag irgendwie auch auf die Bühne des Weihnachtsdorfes schafft . . .

"Wir hatten beide den Traum, irgendwann einmal eine Weihnachtslieder-CD aufzunehmen", sagt Cetinkaya. Wer jetzt aber befürchtet, das Duo, das bekanntlich über eine gehörige Portion Anarcho-Charme verfügt, verballhorne althergebrachtes festliches Liedgut, der irrt. "Stille Nacht" interpretiert Kännchen Kaffee auf eine derart traditionelle Art und Weise, dass es jedem Volksmusik-Liebhaber die Tränen der Rührung in die Augen treiben wird. Das Spiel von Gitarrist Anthonio Marco De Silva, der auf dieser CD das Pinneberger Gesangsduo begleitet, klingt, als vermischten sich brasilianische Klänge mit denen einer alpenländischen Zitter.

Eingespielt wurde "Weihnachten mit Kännchen Kaffee" im Geschwister-Scholl-Haus. Dort, wo 1998 alles begonnen hatte. Schulsozialarbeiter, Jugendpfleger, Rapper und Discjockey Cetinkaya und Profi-Musiker Ratelbeck, der die Bands im Jugendzentrum coacht und einer der Hauptorganisatoren des Festivals "Wake up Pi" ist, blödelten musikalisch herum, ein Ton ergab den anderen. Kännchen Kaffee war geboren. Erfinder des Namens war übrigens Abendblatt-Redakteur Jörg Malitzki.

"Jazz und Funk, das waren ursprünglich meine Stilrichtungen. Plötzlich war es deutscher Schlager, aber es funktionierte irgendwie", sagt rückblickend Joe Ratelbeck. Kännchen Kaffee war in der Pinneberger "Szene", die damals noch im Lokal Bessere Zeiten an der Bahnhofstraße ihren Treff hatte, plötzlich in aller Munde, dann auch bald im Radio zu hören. Das Schlagerduo textete und komponierte selbst. Zum Beispiel "Blumen aus dem Mai", das den eingefleischten Fans als absoluter Klassiker gilt. Kännchen Kaffee brachte eine CD mit den eigenen Schlagern heraus. Freestyle-Schlager wurde die Stilrichtung genannt.

Es gab gefeierte Auftritte vor großem Publikum: Zum Beispiel bei der Party der Pinneberger Schützen im Hotel Cap Polonio. "Das war schon fast beängstigend, wie das abging", sagt Ratelbeck. "Später wurden wir immer wieder gefragt, wann wir wieder etwas zusammen machen."

Und jetzt also endlich die musikalische Wiedervereinigung, quasi unter dem Weihnachtsbaum. Es heißt wieder, hoch die Tassen. "Wir lieben unseren Kaffee ehrlich und schwarz", sagt Cetinkaya und hat dabei unübersehbar den Schalk im Nacken. Er ist sich sicher, dass die Gemeinde der Pinneberger Schlagerfreunde ihre Helden von damals auf der neuen CD wieder erkennt. Die Weihnachtsscheibe soll nicht das Ende, sondern ein Wiederanfang sein. "Für das Frühjahr haben wir musikalisch etwas in Planung", sagt Ratelbeck. Das werden die Fans gerne hören. Und bis dahin legen sie die Weihnachts-CD in den Spieler ein.

Der Tonträger mit vier Liedern und einem Gedicht, wurde in einer Auflage von 1000 Stück gepresst und ist mit einem Preis von fünf Euro ein Schnäppchen-Geschenk. Wer nicht zum heutigen Auftritt von Kännchen Kaffee kommen kann, bekommt die CD bei Rindchens Weinkontor in Rellingen, beim Bücherwurm in Pinneberg oder bestellt per E-Mail an kaenchen-kaffee@gmx.de sein Exemplar. Hoher Sammlerwert ist schon jetzt garantiert.