Der Verein “Holsteiner helfen Holsteinern“ stellt Wunschbäume in Elmshorn, Barmstedt und Uetersen für bedürftige Kinder auf.

Kreis Pinneberg. Gina-Maria ist 13 Jahre alt und wünscht sich einen Büchergutschein. Sicila, 7, bittet um fünf dicke Klebestifte und Weronik, 10, hätte gerne das Kinderspiel Gummitwist. Das sind drei von 1781 Wünschen bedürftiger Kinder, die bei der Weihnachtsaktion des Vereins Holsteiner helfen Holsteinern eingegangen sind. "Das ist ein neuer Rekord", sagt Vereinsvorsitzende Elke Franke. "Es ist kaum möglich, alle Wünsche auch zu erfüllen." Die Rekordzahl sei nämlich kein Grund zur Freude. "Es zeigt, dass immer mehr Kinder in armen Familien leben."

Mit der Aktion dürfen Kinder, die nachweislich bedürftig sind oder aus sozial schwachen Verhältnissen stammen, ihre Wünsche äußern. Dazu malen sie ein weihnachtliches Bild und schreiben ihren Wunsch dazu. Die Bilder hängen an den sogenannten acht Wunschbäumen. Sechs stehen in Elmshorn und jeweils einer in Barmstedt sowie Uetersen. Wer helfen möchte, pflückt sich eine Papierrolle von dem Baum, erfüllt den Kinderwunsch und bringt das verpackte Geschenk zurück zur Station des Wunschbaums. Die Namen der Kinder sind aus Datenschutzgründen nicht auf den Bildern vermerkt, dort steht lediglich eine Zahl- und Buchstabenkombination. Diese muss auf das Geschenk geschrieben werden, damit es dem Urheber zugeordnet werden kann. Für jede Papierrolle, die abgenommen wird, wird eine nachgehängt. Der finanzielle Aufwand für die Schenkenden liegt zwischen zwei und maximal 15 Euro. Utopischen Wünschen hat die Vereinsvorsitzende den Riegel vorgeschoben.

In der Elmshorner Kleiderkammer des Vereins stapelten sich im Vorfeld die Wünsche. "Wir wurden schier überrannt", sagt Franke. Sie befürchtet, dass erstmals nicht alle Anliegen erfüllt werden können. Franke: "Es kann nur klappen, wenn möglichst viele zwei Wünsche abpflücken und erfüllen."

Die zunehmende soziale Not, die in der Rekordzahl von Wünschen zum Ausdruck kommt, merkt Franke auch in der täglichen Arbeit. "Im Durchschnitt kommen pro Jahr zwischen 1300 und 1400 Personen in die Kinderkleiderkammer. In diesem Jahr waren es bislang schon mehr als 1900 Personen." Daher ist die Kleiderkammer weiterhin auf Spenden angewiesen.

Viele der Wünsche der Wunschbaumaktion betreffen Schulsachen. "Ältere Kinder brauchen USB-Sticks als Speichermedien, diese werden mehr als 100 Mal nachgefragt", so Franke weiter. Füller stehen zwölf Mal auf der Liste, Duden gleich 17 Mal. Franke: "Es sind deutlich weniger Bücher nachgefragt als sonst." Auch Spielzeug nimmt einen hohen Stellenwert ein. Und auch vermeintlich kleine Dinge sind für manche Kinder unerreichbar weit weg. "Wir haben jemand dabei, der möchte einmal ins Kino. Ein anderer Wunsch ist ein Besuch des Badeparks", sagt Franke. Wunschbäume stehen in Elmshorn im Foyer der Stadtwerke, im Schuhhaus Bornholdt an der Ansgarstraße, bei Papier Bramstedt (Marktpassage), im Gardinenstudio am Holstenplatz, im Modehaus Hanssen for Men an der Marktstraße und beim neuen Spielzeuggeschäft Milason am Alten Markt.

"Wir machen das erste Mal mit und halten das für eine unterstützungswürdige Aktion", sagt Miriam Lattorf von Milason. Weil die Kinder häufig Spielzeug auf dem Wunschzettel haben, können diese Anliegen häufig direkt im Geschäft erfüllt werden. Anders bei Frank Büntjen vom Herrenausstatter Hanssen for Men. "Wir machen zum dritten Mal mit, ohne das unser Geschäft davon profitiert." Die Kunden würden inzwischen schon nachfragen, wann der Wunschbaum aufgestellt wird.

Weitere Wunschbäume stehen im Barmstedter Rathaus sowie im Presse-Café in Uetersen. Wer helfen und Kinder glücklich möchte, hat bis zum 17. Dezember Zeit. Bis dahin müssen die Wunschpakete in den Geschäften abgegeben werden, damit die Geschenke rechtzeitig zum Heiligabend bei den Kindern ankommen. Einige Familien versorgen Holsteiner helfen Holsteinern auch mit einem Weihnachtsbaum sowie einem Naschpäckchen.