Ordnungshüter geben Tipps zur Sicherheit, weil im Gedrängel Taschendiebe lauern können. Diebe arbeiten oftmals in Gruppen.

Kreis Pinneberg. Wenn es dieser Tage auf den Weihnachtsmärkten voll wird, haben die Taschediebe leichtes Spiel. "Gerade in den Gängen zwischen den Buden oder beim Anstehen vor besonders begehrten Ständen herrscht oft unübersichtliches Gedrängel. Da ist es für die Diebe leicht, an Wertsachen zu gelangen. Innerhalb von Sekunden sind die Brieftasche, das Handy oder die Kreditkarten verschwunden", sagt Sandra Mohr, Sprecherin der Polizeiinspektion Bad Segeberg.

Nach den Erfahrungen der hiesigen Polizisten arbeiten Taschendiebe meist in Gruppen. Einer lenkt das Opfer ab, ein zweiter greift sich die Beute und gibt sie sofort an einen Dritten weiter. Der taucht damit in der Menge unter. Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt, sind sie meist nur schwer ausfindig zu machen. Insbesondere deshalb, weil die meisten Opfer den Verlust ihrer Wertsachen erst später bemerken und die Täter dann nicht beschreiben können.

Die Diebe beobachten ihr Opfer lange und genau. Vorsicht: Sie rempeln den Betroffenen an, verwickeln ihn mit fadenscheinigen Fragen in ein Gespräch, bieten übersteigerte Hilfsbereitschaft an oder beschmutzen beispielsweise die Kleidung des Opfers, um mit ihm in Kontakt zu kommen.

Polizeisprecherin Sandra Mohr empfiehlt, bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt nur so viel Bargeld mitzunehmen, wie voraussichtlich benötigt wird. Geld, Kredit- und E-Karten und Papiere sollten in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper getragen werden. "Es empfiehlt sich, Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper zu tragen", so Sandra Mohr weiter. "Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder in die Zange genommen werden."

Wer dennoch Opfer eines Diebstahls wird, sollte EC- und Kreditkarten sofort über den Sperr-Notruf 116 116 sperren lassen.

Im Kreis Pinneberg hat die Polizei bislang in der Adventszeit keine besondere Häufung von Taschendiebstählen verzeichnen müssen. Das sagte Ingo Minnerop als Leiter der hiesigen Kriminalpolizei. Es habe aber eine Reihe von Anzeigen von Menschen aus dem Kreis Pinneberg gegeben, die auf Weihnachtsmärkten in Hamburg bestohlen worden seien. Vor allem auf die Handys ihrer Opfer hätten es die Täter abgesehen gehabt.

In Elmshorn hat die Polizei die Stadtwache personell verstärkt, um in der Vorweihnachtszeit die Sicherheit in der Innenstadt garantieren zu können. "Größere Vorkommnisse hat es noch nicht gegeben", sagt Vize-Revierleiter Hartmut Ritter. Sowohl auf dem Lichtermarkt als auch rund um die Eisbahn am Holstenplatz seien keine vermehrten Diebstähle aufgefallen. Allerdings nahmen Beamte der Stadtwache zwei Betrügerinnen fest, die in der Fußgängerzone Passanten billigen Ramsch als angeblichen Goldschmuck andrehen wollten.

In Pinneberg hat die Polizei ihre sichtbare Präsenz in der Innenstadt während der Zeit des Weihnachtsmarktes ebenfalls verstärkt, wie Revierleiter Thorsten Buchwitz sagt. Die Lage auf dem Weihnachtsvergnügen sei aus Polizeisicht bisher "völlig unauffällig".