Kungelei in Hasloh. Eine kleine Gruppe einflussreicher Ratspolitiker von SPD und CDU setzt unmittelbar vor einer öffentlichen Vergabe von fast 40 Baugrundstücken mitten im Dorf für fünf den Kaufpreis um 75 Prozent herunter. Die künftigen Neubürger der Gemeinde dürften für die Zufahrtswege zu ihren Häusern nicht genauso viel Geld bezahlen müssen wie für das eigentliche Bauland, lautete die Begründung. Der gültige Ratsbeschluss legitimierte dies nicht. Absprachen im sonst so wichtigen Arbeitskreis für Dorfentwicklung wurden ignoriert. Der Finanzausschuss billigte dieses Vorgehen erst im Nachhinein.

Das ist schon starker Tobak, wie das in Hasloh abgelaufen ist. Ein Kommunalpolitiker zog daraus jetzt die Konsequenz, legte seine Ämter nieder und trat aus der SPD-Fraktion aus. Diese Reaktion von Norbert Schadendorf ist verständlich. Denn der Adhoc-Beschluss eines kleinen Politzirkels kostet die Gemeinde mehr als 60 000 Euro. Dabei soll mit dem Verkauf der 40 Bauplätze der Bau des so dringend benötigten Kindergartens mit Krippenplätzen finanziert werden. Da kann sich die Gemeinde diesen Rabatt eigentlich nicht leisten. Wäre das Bauland ein Ladenhüter gewesen, hätte man den Preisnachlass ja noch verstehen können. Aber bei 140 Interessenten, mehr als drei je Grundstück, nicht. Da erst zwei der betroffenen Grundstücke verkauft sind, sollte der Gemeinderat diese Mauschelei rückgängig machen.