Noch sind sich die Experte nicht einig, ob Computersucht als Krankheit anerkannt werden soll. Die Tatsache, dass 2,5 Millionen Menschen in Deutschland bereits als abhängig gelten, wird Schwung in die Diskussion bringen. Wer nächtelang hoffnungslos in virtuellen Welten versinkt, weist ähnliche Symptome wie Drogen- oder Glückspielsüchtige auf. Soziale Kontakte werden für Betroffene immer weniger wichtig, Schule oder Job werden vernachlässigt, häufig gehen auch körperliche Erscheinungen mit der Abhängigkeit einher.

Besonders gefährdet, zu viel und zu lange vor dem Computer zu sitzen, sind Kinder und Jugendliche. Alarmiert reagiert hatten vor Jahren schon Jugendschützer, einzelne Spiele als gefährlich eingestuft und mit konkreten Altersangaben versehen. Das ist gut. Aber gesetzliche Regelungen reichen nicht aus, um die Ursachen des Problems anzugehen. Betroffene kompensieren am Computer das, was im realen Leben nicht klappt. Wer keine Freunde hat, allein gelassen wird und Bestätigung sucht, findet im Internet leicht Anerkennung.

In dieser Situation sind vor allem Eltern gefragt. Die Kinder fit machen für den Umgang mit Fernseher, Computer und Internet also - alles was unter das Stichwort Medienkompetenz fällt, ist ihre Aufgabe. Immer wieder sollten Eltern ihr eigenes Verhalten selbstkritisch hinterfragen, denn ihr Lebensstil prägt auch die Kinder. Verbote oder einfach den Stecker ziehen sind keine Lösung.