Natürlich kann man bei diesem Thema das alte Dilemma anführen, was denn wohl zuerst da war: die Durchgangsstraße oder die Häuser, die direkt an sie heran gebaut wurden? Das mag in dem einen Fall so und in dem anderen wieder genau andersherum entschieden werden. Denn mit dem Bevölkerungswachstum sind auch die Straßendörfer größer geworden. Immer mehr Menschen siedeln sich dort an, was die wachsenden Gemeinden auch finanzkräftig gemacht hat.

Aber das trifft nur einen Teilaspekt dieser Verkehrsproblematik wie sie am Beispiel der Gemeinde Borstel-Hohenraden besonders auffällig ist. Dort stehen viele Häuser direkt an der Dorfstraße, die dort auch noch besonders breit daherkommt. Selbst ein am Straßenrand parkendes Fahrzeug beruhigt den Verkehr kaum, weil sogar ein Lkw locker daran vorbeikommt, ohne auf die Gegenfahrbahn zu geraten. Zudem hat der Verkehr in der Quickborner Straße seit Einführung der Lkw-Maut, die ja auch für die B 4 gilt, erheblich zugenommen, wie die neueste Verkehrszählung den Eindruck der Anwohner bestätigt. Fernfahrer, die einen direkten Weg zwischen A 7 zur A 23 suchen, kommen an Borstel-Hohenraden (nicht) vorbei.

Der Kreis Pinneberg täte gut daran, die Sorgen und Ängste der Bewohner Ernst zu nehmen und sie nicht lapidar mit Verkehrsvorschriften abzutun. Andernorts geht's ja auch wie die Bodenwellen in Dänemark oder das generelle Tempo-30-Gebot in und rund um Freiburg im Breisgau zeigen.