Der Lindenplatz in Pinneberg ist nicht der New Yorker Times Square. Der Drosteivorplatz wird auch nie mit einer florentinischen Piazza konkurrieren. Die Menschen in Pinneberg aber sollten aufhören, ihre Innenstadt schlechtzureden. Das Zentrum der Kreisstadt kann sich mit dem vergleichbarer Orte in Schleswig-Holstein messen. Zumal dann, wenn leerstehende Läden wieder belebt werden.

Muss es wirklich der immer wieder geforderte Mega-Elektronikmarkt sein? Den gibt es nördlich und südlich in erreichbarer Nähe. Innovativ wäre ein kunterbunter Branchenmix mit kleinen, feinen Geschäften, die Nischen abdecken. Ein Fachgeschäft für Porzellan? Fehlanzeige. Ein Laden für hochwertige, handgefertigte Schuhe? Gibt es nicht. Der letzte kleine Teeladen hat lange geschlossen. Vermieter müssen über ihren Schatten springen und um der Belebung willen Läden besonders günstig an Interessenten mit pfiffigen Konzepten vergeben.

Die Stadt will ihren Teil dazu beitragen, die Innenstadt attraktiver zu machen. Verwaltung, Stadtmarketing, Kaufleute und Immobilienbesitzer müssen an einem Strang ziehen und Chancen nutzen, die das Sanierungskonzept bietet. Wichtige Aufgabe wird sein, eine Aufbrauchstimmung zu erzeugen und dem für Pinneberg scheinbar typischen Pessimismus entgegenzutreten. Viele magere Jahre wie das vergangene darf es für die Innenstadt nicht geben.