Für bestimmte Dinge ist im heutigen Wirtschaftsleben offenbar kein Platz mehr. Nostalgie gehört dazu. So mögen es heimatverbundene Fahrgäste bedauern, dass mit der Pinneberger Verkehrsgesellschaft ein Traditionsunternehmen vom Markt verschwindet. Aber diese Entwicklung zeichnete sich ab. Mit der fast vollständigen Übernahme der PVG durch die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein vor sechs Jahren wurde dieser Schritt bereits eingeläutet. Nun wird die Verschmelzung unter dem Dach der VHH auch offiziell vollzogen.

Das ist nur folgerichtig und ergibt aus Sicht des Unternehmens durchaus Sinn. Warum muss die VHH mit dem Hamburger Verkehrsverbund für zwei Busgesellschaften abrechnen und neue Busse beschaffen, wenn dies auch kostengünstiger geht? Ob das Unternehmen künftig effektiver arbeitet, hängt von der innerbetrieblichen Organisation ab. Da ist es gut, dass der VHH-Vorstand die dezentrale Struktur mit dem Betriebshof in Schenefeld beibehalten will. Je dichter am Markt, je näher am Kunden, desto erfolgreicher ist ein Unternehmen. Das gilt auch für die Busbranche.

Allerdings müssen neue Mitarbeiter nun finanzielle Einbußen hinnehmen. Der alte PVG-Tarif war besser als der des VHH. Aber keiner der jetzigen Beschäftigten sei davon betroffen, betont der Vorstand. Auf den ersten Blick scheint also alles gut, auch wenn von Pinneberg künftig nur noch die Kennzeichen übrig bleiben.