Immer wieder verschwinden alte und stadtbildprägende Gebäude, um modernen, gesichtslosen Neubauten zu weichen. Ein weiteres Kapitel dieser scheinbar unendlichen Geschichte wird in Elmshorn geschrieben, wenn das Haus Elbmarsch dem Abrissbagger zum Opfer fällt. Es wurde 1925 als Herrenhaus errichtet und ist zu Recht als Kulturdenkmal eingetragen.

Und zugegeben: Es ist verdammt schade um die Immobilie. Unterschiedliche Rettungspläne sind geprüft worden. Ein Weiterbetrieb als Alten- und Pflegeheim. Die Umnutzung als Hotel oder Jugendherberge. Selbst den Umzug des Rathauses in das Gebäude inklusive eines Erweiterungsbaus hat die Stadt erwogen. Die Ergebnisse: niederschmetternd. Der Investitionsaufwand war immens - und der Raumzuschnitt ungeeignet.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Erhalt des Gebäudes zwar wünschenswert, aber angesichts des finanziellen Aufwandes untragbar ist. Der Abriss ist also unvermeidbar, ja alternativlos. Und die geplante Nachnutzung des Geländes ist aller Ehren wert. Rund um den Sandberg entsteht ein attraktives Wohnungsbauprojekt, das nachahmenswert ist. Hier wird Wohnraum für alle Generationen, für Menschen mit Behinderungen und für jeden Geldbeutel geschaffen. 40 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefordert und stehen Geringverdienern offen. Dem Umweltgedanken wird Rechnung getragen und Firmen aus der Region partizipieren an dem Projekt. Besser geht es nicht.