Vorstand der Pinneberger Hockeyabteilung gibt seine Ämter auf. VfL-Chef Mathias Zahn weist Vorwürfe zurück

Pinneberg. Der Abteilungsvorstand für Hockey und Golf im VfL Pinneberg ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Das geht aus einem internen Scheiben des Abteilungsvorstandes hervor, das dem Abendblatt vorliegt. Als Grund werden "mangelnde Unterstützung" und "fehlende Impulse aus der Geschäftsstelle des Hauptvereins" angegeben. Der Verein zeige bei den Themen Kunstrasenplatz, Hallenzeiten, Schulkooperationen und Aufbau der Golfsparte kaum Engagement. "Seit Monaten werden wir vertröstet, hingehalten, mit Allgemeinplätzen abgespeist", heißt es in dem Scheiben.

Der Rücktritt erfolgte am 2. Oktober, nur zwei Tage nach dem Vier-Nationen-Turnier der Hockeyabteilung. Der Abteilungsvorstand lädt in dem Schreiben die Hockeyabteilung sowie Geschäftsführung und Vorstand des Gesamtvereins zu einem Treffen im Vereinsheim des VfL Pinneberg (29. Oktober, 19.30 Uhr, Fahltskamp 53) ein. Diskutiert werden sollen drei Alternativen.

Das sind die Rückführung der Hockeyabteilung in einen reinen Kinderbewegungsbereich unter einem neuen Abteilungsvorstand, die Gründung eines eigenständigen Hockeyvereins oder die Fusion mit einem anderen Klub. "Interne Dinge müssen auch intern besprochen und geklärt werden", sagt der ehemalige Abteilungsvorsitzende Frank Laurich. "Aber wenn wir den Ehrgeiz haben, attraktive Sportangebote in der Region zu schaffen, können wir das nur gemeinsam schaffen. Dies braucht Impulse und Anregungen von allen Beteiligten." Zusammen mit Andreas Freyer (stellvertretender Vorsitzender), Oliver Lahtz (Sportwart der Männer), Enno Jäger (Sportwart der Frauen) und Andreas Borchard (Spielansetzungen) will er bis zum 29. Oktober kommissarisch im Amt bleiben.

Stellung zu den Vorwürfen bezog der Vereinsvorsitzende des VfL Pinneberg, Mathias Zahn. "Ich bedauere den Rücktritt, weise die erhobenen Vorwürfe allerdings zurück", sagt Zahn.

Sowohl für die Schulkooperationen als auch für den Aufbau einer Golfsparte sei die Abteilung selbst verantwortlich. Das Thema Kunstrasenplatz habe der Verein nicht fallen gelassen, sondern führe Gespräche. Sogar ein Perspektivgespräch mit der Firma Polytan, einem Hersteller von Kunstrasenbelägen, habe mit Beteiligung des Abteilungsvorstandes stattgefunden.

In der Diskussion über die Hallenzeiten habe die Hockeyabteilung klar foul gespielt. "Ich wurde aufgefordert, den Basketballern die Hallenzeiten zugunsten der Hockeyspieler zu kürzen. Das konnte ich nicht vertreten."

Zahn mahnte einen sachlicheren Debatten-Ton an. "Die Kommunikation des Abteilungsvorstandes ließ manches Mal Respekt vermissen", sagt er. "Respektvoller Umgang ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Die ganze Diskussion zeigt nur, wie enttäuscht, allein gelassen und angefasst einige Kollegen sind", entgegnet Laurich. Zum Treffen am 29. Oktober will VfL-Chef Zahn kommen. "Treten 180 Mitglieder aus, täte uns das weh. Ich glaube aber nicht, dass es so weit kommt", sagte Zahn. Er werde die Gespräche offen führen. "Ich werde aber klar sagen, was geht - und was nicht."