Einfacher, transparenter und besser durchschaubar? Nun einmal ehrlich. Das neue Tarifsystem der Verwertungsgesellschaft Gema ist von einer simplen Struktur so weit entfernt wie die Sonne vom Mond. Dabei soll doch genau das das Ziel der umstrittenen Änderung sein, die 2013 schon greift. Doch nicht einmal der Bezirksdirektor dieser Einrichtung mit dem wundervoll unkomplizierten Namen Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (kurz halt Gema) konnte während einer Diskussionsrunde in Pinneberg dem DRK-Chef aus Appen erläutern, wie viel er ab 2013 für eine Karnevalsveranstaltung an Gebühren zahlen darf. Wortlaut: Das wäre jetzt zu kompliziert. Aha.

Angesichts solcher Aussagen verwundert es nicht, dass Orchestergruppen und Bands um ihre Auftrittsmöglichkeiten bangen, dass Vereine und Verbände sich vor der neuen Gebührenordnung fürchten. Da gibt es Ausnahmen von Ausnahmen, eine Angemessenheitsregelung, obwohl doch der Tarif an sich laut Gema angemessen sein soll. Keiner Wunder, dass da keiner durchblickt. Ziel verfehlt, Gema. Aber es ist ja noch Zeit. Wenn wir es schaffen, eine Sonde zum Mars zu schicken, dann muss es doch möglich sein, ein wirklich einfaches Gebührensystem zu entwickeln.

Es steht außer Frage, dass Kunst und Kultur, in diesem Fall die Musik, etwas wert sind. Aber wie viel und wer legt hier den Preis fest?