Wenn am Sonnabend um 12 Uhr die Sirenen gehen, dann dürft ihr euch nicht wundern. Sie erinnern an eine alte Tradition der Fabrikarbeit.

Punkt 12 Uhr am Sonnabend hört ihr im Kreis Pinneberg die Sirenen heulen. Die Tradition stammt aus alten Zeiten, als sonnabendmittags in den Fabriken die Arbeit endete. Der langanhaltende Ton war für die Arbeiter das Signal für den Start ins Wochenende.

Heutzutage ist die Mittagssirene am Sonnabend ein Testsignal. Manchmal testen Feuerwehr und Katastrophenschutz auch während der Woche die Sirenen. Diese Tests werden immer angekündigt. So wird sichergestellt, dass im Katastrophenfall wie Flut, Großfeuer oder auch nach einem Chemieunfall das Warnsignal funktioniert und die Menschen sich in Sicherheit bringen können. Ertönt eine Sirene außerhalb eines angekündigten Tests, bedeutet das eine besondere Gefahr. Am besten schaltet man dann einen lokalen Radiosender ein. Dort erfahren die Bürger, wie sie sich verhalten sollen. Bis vor einigen Jahren ertönten die Sirenen als Einsatzsignal für die Feuerwehr. Das gibt es kaum noch. Heute werden die Feuerwehrleute per Handy alarmiert.

Das Wort Sirene stammt aus der griechischen Mythologie. Sirenen waren demnach lebensgefährliche Wesen. Sie waren halb Fisch, halb Frau oder halb Vogel, halb Frau. Sie wohnten auf steilen Klippen entlang des Wassers und waren wegen ihres Gesangs berühmt wie gefürchtet. Mit den lieblich-betörenden und eindringlichen Tönen, die sie von sich gaben, lockten sie Seefahrer an. Die Seeleute vergaßen, sobald sie den Gesang der Sirenen hörten, ihr eigentliches Ziel und steuerten eilig zu den Sirenen. Pech für die Seeleute. Die Sirenen verspeisten die Männer mit Haut und Haaren. Der berühmte Seefahrer Odysseus wollte unbedingt den Gesang der Sirenen hören. Seine Matrosen verschlossen ihre Ohren mit Wachs. Odysseus ließ sich an einen Mast fesseln. So ist Odysseus laut Sage der einzige Mensch, der den Gesang der Sirenen hörte und überlebte.