Der EU-Kommissar für Verkehrsfragen und der Pinneberger TÜV-Chef haben Recht. Es würde der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen dienen, wenn ältere Fahrzeuge häufiger zum TÜV müssen, als es bisher hierzulande notwendig ist. Ob dies schon nach vier Jahren der Fall sein muss, darüber kann man streiten.

Aber es dürfte jedem klar sein, dass Fahrzeuge mit zunehmender Laufzeit anfälliger für Mängel sind, die auch zu Unfällen führen können. Insofern sollte eine solche Regelung eher die gefahrenen Kilometer als das Alter berücksichtigen. Zum Beispiel: Alle Fahrzeuge, die mehr als 80 000 Kilometer gefahren sind, müssten jährlich zum TÜV. Die genaue Grenze sollten Fachleute aufgrund der in Unfällen verwickelten Fahrzeuge festlegen.

Natürlich wundert sich der deutsche Autofahrer, der seit Jahrzehnten an den Zwei-Jahres-TÜV-Rhythmus gewöhnt ist, dass nicht erst einmal jene Länder an die deutschen Verhältnisse angepasst werden sollen, die weitaus laxer mit Verkehrssicherheit umgehen. Aber wenn es wirklich stimmt, dass jeder zwölfte Unfall auf technische Mängel zurückzuführen ist, müssen wir auch hierzulande umdenken. Gerade weil die Unfallopferzahlen trotz der technisch immer versierteren Fahrzeuge wieder steigen.

Die zusätzlichen Kosten, die das verursacht, dürfen da kein Argument sein. Die Benzinpreise sind ohnehin schon so hoch, dass es sich fast jeder zweimal überlegt, ob und wie oft er mit dem Auto fährt.