Bei den Pinneberger Sozialdemokraten ist jetzt angeblich wieder alles friedlich, die Reihen sind wieder geschlossen. Das jedenfalls sagt Herbert Hoffmann, der sich in der vorigen Woche noch derart persönlich von Anfeindungen langjähriger Genossen getroffen sah, dass er nach 26 Jahren als Ortsvereinschef die Brocken hingeworfen und sogar von einer Hexenjagd unter den SPD-Parteifreunden gesprochen hat.

Aber stimmt das alles wirklich? Wer weiß, mit wie viel Herzblut und Einsatz SPD-Urgestein Hoffmann sich seit Jahrzehnten für seine Partei engagiert, der nimmt ihm ab, wenn er von einer emotionalen Achterbahnfahrt berichtet. An deren Ende steht nun aber sein Salto rückwärts. Hoffmanns Rücktritt vom Rücktritt bewahrt die Pinneberger SPD davor, schon zu Beginn des Bürgermeisterwahlkampfs als großer Verlierer dazustehen.

Andererseits ist Herbert Hoffmann Politprofi genug, um zu wissen, dass er auch dann nach außen ein harmonisches Bild der Partei malen muss, wenn diese nach innen weiter Risse aufweist. Die könnten spätestens dann mit Gewalt aufbrechen, wenn nach dem Bürgermeisterwahlkampf die Kommunalwahl ansteht.

Die Jusos, die dem SPD-Chef kräftig den Rücken gestärkt und die Wahl einer Parteilosen als SPD-Bürgermeisterkandidatin gegen die Meinung vieler altgedienter Parteimitglieder durchgedrückt haben, werden weiter nach vorne drängen und ihre Plätze auf den Kandidatenlisten einfordern. Dann könnte der Kampf Jung gegen Alt erst recht ausbrechen.