Nicht jeder Schulschwänzer bleibt der Schule fern, weil er lieber shoppen geht oder am Computer abhängt. Das Problem ist vielschichtiger. Einige Kinder verweigern den Unterricht, weil sie Angst vor der Schule haben, Angst zu versagen.

Auch Mobbing kommt als Ursache in Frage. Im Extremfall können Kinder sogar eine Schulphobie entwickeln. In diesem Fall zeigen Schüler eine pathologische Furcht vor der Schule. Die Ursache liegt häufig in der Angst, von zu Hause getrennt zu sein. In diesen Fällen ist psychologische und ärztliche Betreuung in Kooperation mit Eltern und Lehrern nötig. So kann das Kind wieder einen Zugang zum Lernen in der Schule finden. Sanktionen wie Arrest oder Bußgeld helfen da wenig.

Kinder, die in einem sozial schwachen Umfeld aufwachsen oder in einem Elternhaus, das nur geringes Interesse an Bildung zeigt, haben nur wenig Aussicht auf einen guten Schulabschluss. Einige gehen nicht zur Schule, weil sie kleinere Geschwister beaufsichtigen müssen. Manchmal resignieren die Eltern, weil sie sich mit den Jugendlichen überfordert fühlen. Ursachen für das Schwänzen können auch in der Schule selbst liegen, weil die Schulform nur geringen Erfolg hinsichtlich der späteren Berufschancen bietet oder das Klassenklima als schlecht erlebt wird.

Das Bild des glücklichen Schulverweigerers ist ein Mythos. Wer aus der Schülerrolle herausfällt, wird es auch später im Leben schwer haben.